Griechenland

Volle Migrantenlager: Wütende Proteste in Athen

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"Wir werden uns mit allen legalen Mitteln gegen den Bau von neuen Lagern wehren"

Aus Protest gegen den Bau neuer Lager auf den Inseln im Osten der Ägäis haben am Donnerstag Hunderte Inselbewohner vor dem griechischen Innenministerium und dem Parlament in Athen demonstriert. "Die Inseln dürfen nicht mehr Lager verlorener Seelen sein", hieß es auf Transparenten.
 
"Wir werden uns mit allen legalen Mitteln gegen den Bau von neuen Lagern wehren", sagte der Gouverneur der Region Nordägäis, Kostas Moutzouris, der Deutschen Presse-Agentur.
 
Die Regierung der bürgerlichen Partei Nea Dimokratia (ND) unter Regierungschef Kyriakos Mitsotakis hat angesichts der überfüllten Lager das Asylverfahren beschleunigt, stellt 1.200 neue Grenzpolizisten ein und baut geschlossene Registrier- und Abschiebelager auf den Ägäis-Inseln Lesbos, Chios, Samos, Leros und Kos.
 

"Wir haben auch Menschenrechte"

Auch die Bürgermeister der Inseln nahmen an der Demonstration teil. "Wir, die Einwohner der Inseln, haben auch Menschenrechte", sagte Georgios Stantzos, Bürgermeister der Hauptortschaft von Samos, Vathy, der dpa. In und um das Lager von Vathy leben mittlerweile mehr Migranten als Einwohner. Stantzos forderte die Solidarität der anderen EU-Staaten ein. "Allen voran des stärksten Landes, Deutschland", sagte er. Die Regierung in Athen solle dafür sorgen, dass die Migranten, die aus der Türkei täglich übersetzen, nach ihrer Registrierung auf den Inseln zum Festland gebracht werden.
 
In und um die Registrierlager auf den Inseln der Ostägäis harren mehr als 42.000 Menschen aus. Täglich setzen neue Migranten aus der Türkei über.
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