Streit um Migranten

Warum Trump Handelskrieg mit Mexiko provoziert

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Donald Trump zündelt wieder in der Weltwirtschaft.

Der US-Präsident provoziert einen neuen Handelskrieg – diesmal mit Mexiko. Er kündigte Strafzölle gegen alle aus Mexiko eingeführten Güter an, bis der Strom an Migranten über die US-Grenze gestoppt ist, so Trump per Tweet Donnerstagabend.

Trump ist wütend und frustriert, da er sein wichtigstes Wahlversprechen – den Stopp illegaler Einwanderung – nicht einlösen kann. Ganz im Gegenteil: Mehr als 100.000 Migranten überqueren pro Monate die US-Südgrenze, sie viele wie seit mehr als einem Jahrzehnt nicht mehr.

Der Bau der Mauer bleibt Makulatur. Gerade wurde bei El Paso (Texas) eine Riesengruppe von 1.000 illegalen Einwanderern von US-Grenzern festgenommen. 

Der Präsident will jetzt mit der Zollwaffe Mexiko zur Verantwortung ziehen – für sein eigenes Versagen: Ab 10. Juni sollen Abgaben von fünf Prozent auf alle Importe eingehoben werden, sollte Mexiko die Migranten-Karawanen nicht aufhalten.

Die Zölle sollen dann jeden Monat um fünf Prozent steigen, bis zu einem Maximum von 25 Prozent.

Die wirtschaftlichen Folgen des neuen Handelskriegs wären desaströs: Mexiko ist mit jährlichen Exporten in der Höhe von 346,5 Milliarden Dollar der größte Handelspartner der USA.

US-Konsumenten würden pro Jahr um 17 Milliarden Dollar mehr bezahlen. Mexikos Präsident Andrés Manuel López Obrador sagte, er wolle keine „Konfrontation“, er möchte vorerst auf einen „Dialog“ setzen.

Die Weltbörsen reagierten negativ auf Trumps neue Zoll-Drohungen: Märkte in Asien und Europa rutschten ins Minus, auch an der New Yorker Wall Street rasselte der Dow Jones am Freitag um 354 Punkte nach unten.

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