Nach 24 Jahren auf der Flucht stellte sich ein Mörder völlig verzweifelt den Behörden.
China setzt im Kampf gegen das Coronavirus vorwiegend auf eine App. Alle Bürger müssen eine solche auf ihrem Handy installieren, ansonsten haben sie keinen Gesundheitscode. Dafür wurde ein Ampelsystem eingerichtet: Kann man einen grünen QR-Code vorweisen, so gilt man als gesund und hatte keinen Kontakt zu Infiziertem.
Wie sehr dieses System bereits das Leben der Chinesen beeinflusst, zeigt nun ein Fall aus der Stadt Hangzhou im Osten des Landes. Wie die Zeitung „Hangzhou Daily“ berichtet, stellte sich ein Mann der Polizei nach 24 Jahren auf der Flucht. Der 47-Jährige gab an, dass er 1996 einen Dorfbewohner getötet und dann die Flucht ergriffen habe.
A fugitive turned himself in to police in E #China's Hangzhou after 24 years, saying that without a green code he could go nowhere.
— CGTN (@CGTNOfficial) May 5, 2020
Green codes, digital QR codes, have been used in China to show where the person has been in the past 14 days #coronavirus pic.twitter.com/5GB0jAxs6C
Die vergangenen 24 Jahre kämpfte er sich mit Gelegenheitsjobs durch, nun ist er aber völlig verzweifelt. Weil er untergetaucht ist, verwendet er auch kein Smartphone und hat dementsprechend auch keinen grünen Code. Damit bekommt er nicht nur keinen Job, ihm wird auch der Zutritt etwa zu Einkaufszentren, Restaurants oder anderen öffentlichen Plätzen verwehrt. Für den 47-Jährigen eine zu große Einschränkung: Er geht nun lieber ins Gefängnis.