Brexit-Ängste

Weihnachtsgeschäft stagnierte im britischen Einzelhandel

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Erstmals seit der Finanzkrise 2008.

Die britischen Einzelhändler haben ihren Umsatz im wichtigen Weihnachtsgeschäft erstmals seit der Finanzkrise 2008 nicht steigern können.

Die Einnahmen stagnierten im Dezember auf dem Niveau des Vorjahresmonats, wie der Branchenverband British Retail Consortium (BRC) am Donnerstag mitteilte. Ende 2017 habe es noch ein Plus von 1,4 Prozent gegeben. Zuvor hatten bereits die Supermärkte Sainsbury's und Morrison eingeräumt, ihre Prognosen für das Weihnachtsgeschäft verpasst zu haben.

Einige Einzelhändler hätten verzweifelt versucht, ihre Verkäufe durch Preissenkungen anzukurbeln, "was offensichtlich nicht ausreichte, um die Käufer zu ermutigen", sagte Paul Martin, Partner bei der Beratungsfirma KPMG, die den Handelsverband bei der Branchenumfrage unterstützte.

Angaben von Barclaycard zufolge legten die gesamten Konsumausgaben im Dezember nur noch um 1,8 Prozent zu. Das war der kleinste Zuwachs seit mehr als zweieinhalb Jahren. Werde die Inflation berücksichtigt, seien die Konsumausgaben real sogar gesunken. "Viele Briten waren im Vergleich zu 2017 bescheidener bei ihren Weihnachtsausgaben", sagte Barclaycard-Direktorin Esme Harwood. "Sie haben sie auf das Wesentliche reduziert, um die Kosten der Festtage auszugleichen."

Besonders bei Bekleidung und den Ausgaben in Supermärkten hätten die Verbraucher gespart, doch hätten sie zugleich mehr Geld in Beisln und Restaurants gelassen. Großbritannien will Ende März aus der EU austreten. Die Wirtschaft kämpft seit dem Brexit-Referendum 2016 mit Gegenwind, da viele Unternehmen mit Investitionen zögern. Etwa jeder zweite Brite fürchte, dass die Wirtschaft in diesem Jahr schrumpfen könnte, ergab die Umfrage von Barclaycard.

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