Nach Anschlägen der Drogenmafia mit dutzenden Toten wurde der Polizeischutz für die Silvesterparty in Rio de Janeiro verstärkt.
Die brasilianische Metropole Rio de Janeiro verstärkt nach mehreren Angriffen von Banden auf Busse und Polizeiwachen ihr Sicherheitsaufgebot für die große Strandparty zum Jahreswechsel. Mehr als 14.000 Polizisten sollten an Silvester in der Stadt patrouillieren, teilten die Behörden am Donnerstag mit. Das sei ein Fünftel mehr als im vergangenen Jahr. Zu der Feier an den berühmten Stränden von Ipanema und Copacabana werden mehr als zwei Millionen Besucher erwartet.
Dutzende Tote bei Angriffen
Bei den Angriffen waren mindestens 18
Menschen getötet worden. Sieben verbrannten nach Angaben des im Bundesstaat
Rio für die öffentliche Sicherheit zuständigen Ministers in einem Bus.
Sieben mutmaßliche Angreifer wurden von der Polizei erschossen, auch zwei
Polizisten starben durch die Gewalt. Trotz eines starken Polizeiaufgebots
wurden am Nachmittag erneut Busse angezündet.
Drogenbanden verantwortlich
Der Minister machte Drogenbanden und
ihre inhaftierten Anführer für die Welle der Gewalt verantwortlich. Der für
die Gefängnisse zuständige Abteilungsleiter sprach von Revierkämpfen
zwischen den größten Banden und Milizen in einigen Slum-Gegenden.
Ständige Gewalt-Ausbrüche
Erst im Mai dieses Jahres
waren in Sao Paulo bei einer großen Attentatswelle der Mafia sowie bei
Vergeltungsaktionen der Polizei innerhalb weniger Tage rund 120 Menschen ums
Leben gekommen. Die Angriffe auf Sicherheitsbeamte wurden nach
Behördenangaben von der von inhaftierten Drogenbossen gegründeten
Mafiagruppe "Erstes Hauptstadt-Kommando" (PCC) verübt. Welche
Organisationen hinter den Anschlägen in Rio stehen, konnten die Behörden
noch nicht ermitteln.