Der Staatsanwalt ordnete die Festnahme der Hausbesitzer an.
Beim Einsturz eines Wohnhauses in der nordägyptischen Hafenstadt Alexandria sind mindestens 19 Menschen ums Leben gekommen. Unter den Toten seien auch drei Kinder, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Mena am Mittwoch. Zehn Menschen wurden nach Angaben von Sicherheitskräften noch vermisst.
Renovierung verpfuscht?
Die Staatsanwaltschaft ordnete die
Festnahme der Hausbesitzer sowie des Verantwortlichen für
Renovierungsarbeiten an dem Gebäude an. In dem zwölfstöckigen Haus lebten
rund 50 Menschen. Viele hatten ihre Wohnungen zum Unglückszeitpunkt aber
verlassen, um zur Arbeit oder zur Schule zu gehen.
Frau 24 Stunden lang verschüttet
Eine Frau konnte nach 24
Stunden lebend aus den Trümmern gerettet werden. Die 24-Jährige Jasmin
Mohammed Abdel Aal sei bei guter Gesundheit, sagte der Leiter des
behandelnden Krankenhauses. Nach Angaben der Einsatzkräfte wurden drei
Menschen verletzt. Obwohl noch viele Menschen vermisst wurden, kündigte der
Gouverneur von Alexandria, Adel Labib, am Mittwoch an, die Suche nach den
Verschütteten werde innerhalb von 48 Stunden beendet.
Obere Etagen ohne Genehmigung errichtet
Nach Angaben der
Sicherheitskräfte hatten die Behörden 1995 den Rückbau der beiden obersten
Etagen angeordnet, die ohne Genehmigung errichtet worden waren. Die
Anweisung sei aber wegen Auseinandersetzungen mit den Mietern nicht
umgesetzt worden. Die Staatsanwaltschaft ordnete nun die Festnahme der
Hausbesitzer sowie des für Renovierungsarbeiten an dem Gebäude zuständigen
Unternehmers an. Die Nachrichtenagentur Mena hatte unter Berufung auf Labib
gemeldet, während des Einsturzes seien in der ersten Etage des Gebäudes
Renovierungsarbeiten im Gange gewesen.
Öfters Gebäudeeinstürze
In Ägypten stürzen wegen
Nichtbeachtung der Bauvorschriften immer wieder Häuser ein. Im Mai waren
zwei Handwerker bei einem Gebäudeeinsturz in Kairo gestorben, als sie dort
Renovierungsarbeiten vornahmen. 2005 kamen bei dem Einsturz eines
sechsstöckigen Gebäudes 19 Menschen ums Leben.