Generalstreik im Westjordanland

Abzug der Truppen aus Jenin im Westjordanland begonnen

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Israels Armee hat rund zwei Tage nach Beginn eines groß angelegten Militäreinsatzes mit dem Abzug seiner Truppen aus Jenin im besetzten Westjordanland begonnen. 

Erste Soldaten verließen am späten Dienstagabend die Stadt, wie das Militär mitteilte. Es sei aber noch unklar, wie lange der Abzug aller Kräfte dauere. Der Einsatz hatte laut Armee zum Ziel, "terroristische Infrastruktur" islamistischer Extremisten zu zerschlagen.

Palästinensischen Berichten zufolge kam es während des beginnenden Abzugs zu heftigen Feuergefechten mit bewaffneten Einwohnern. Auf Videos in sozialen Netzwerken war zu sehen, wie eine Kolonne von Militärfahrzeugen mit Sprengsätzen beworfen wurde.

Netanyahu deutete bereits Ende des Einsatzes an 

Zuvor hatte bereits Ministerpräsident Benjamin Netanyahu ein baldiges Ende des Einsatzes angedeutet. "In diesen Momenten schließen wir die Mission ab", sagte Netanyahu Medienberichten zufolge am Nachmittag bei einem Besuch eines Militärpostens in der Nähe von Jenin. Gleichwohl machte er deutlich, die Aktion sei "kein einmaliger Vorgang, wir werden so lange wie nötig weitermachen".

Israel hatte in der Nacht zum Montag eine der größten Militäroperationen im Westjordanland seit Jahrzehnten begonnen. Die Armee rückte nach mehreren Luftschlägen mit rund tausend Soldatinnen und Soldaten in die palästinensische Stadt Jenin ein. Dort lieferte sich das Militär seither mehrere heftige Schusswechsel mit bewaffneten Anwohnern. Mindestens zwölf Palästinenser wurden getötet, mehr als 100 weitere verletzt.

In vergangenen Tagen wurden laut Armee mehrere Kommandozentralen, Waffenlager, Waffenproduktionsstätten sowie Verstecke von Verdächtigen zerstört worden. Zudem wurden demnach 30 Verdächtige festgenommen. Jenin gilt als eine Hochburg militanter Palästinenser. Mehrere Bewohner der Stadt verübten in den vergangenen Jahren tödliche Anschläge auf Israelis.
 

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