Im deutschen Sachsen wurde der Anführer der Übergriffe gegen mehrere Inder zu acht Monaten Haft verurteilt.
Konkret wurde der 23-jährige Angeklagte am Dienstag wegen Volksverhetzung in Tateinheit mit Sachbeschädigung zu acht Monaten Haft ohne Bewährung verurteilt. Das Amtsgericht Oschatz ging damit über das von der Staatsanwaltschaft geforderte Strafmaß hinaus.
Die Vertretung der Anklage hatte zehn Monate Gefängnis beantragt, die allerdings zur Bewährung ausgesetzt werden sollten. Die Verteidigung hatte für eine Geldstrafe unter 90 Tagessätzen plädiert.
"Führende Rolle"
Gerichtssprecherin Heide Rech
sagte, der Angeklagte habe insoweit eine führende Rolle gespielt, als er die
Türscheibe einer Pizeria einwarf, in die sich die Inder vor ihren deutschen
Verfolgern geflüchtet hatten. Einige der Deutschen hatten vor dem Laden
ausländerfeindliche Parolen gegrölt.
Bereits drei Deutsche verurteilt
Bisher wurden in dem Verfahren
drei Deutsche im Alter von 19 bis 35 Jahren unter anderem wegen
Volksverhetzung zu Geldstrafen in Höhe von 600 bis 2625 Euro verurteilt.
Ermittelt wird nun noch gegen jeweils vier Deutsche und Inder wegen
Körperverletzung.
Schwere Übergriffe
Zwischen den acht Indern und einer Gruppe
von rund 50 Deutschen war es im August während eines nächtlichen Stadtfestes
zum handfesten Streit gekommen. Dabei wurden mehrere Menschen verletzt,
einige der Inder schwer. Die Übergriffe auf die Inder waren laut
Staatsanwaltschaft weder eine bloße Festzeltschlägerei noch eine geplante
rechtsextremistische Tat.