Ein 13-jährige Amerikanerin beging Selbstmord, nachdem sie im Internet gemobbt wurde. Ihre Mutter beteiligte sich an den Demütigungen.
Nach dem Selbstmord eines im Internet gemobbten Teenagers hat ein US-Gericht Anklage gegen eine 49-jährige Mutter aus Missouri erhoben. Die Frau habe sich an den Demütigungen des 13-jährigen Mädchens beteiligt, das schließlich Selbstmord beging, erklärte die Jury am Donnerstag in Los Angeles. Die Vorwürfe lauten unter anderem auf Verschwörung. Der Beschuldigten drohen bis zu 20 Jahre Haft.
Die Frau hatte demnach geholfen, der 13-Jährigen einen Flirt mit einem 16-jährigen vorzuspielen. Die Botschaften des Mädchens landeten aber bei der Angeklagten und deren Tochter, mit der sie im Streit lag. Der Teenager hängte sich auf, als der vermeintliche 16-Jährige ihr die Freundschaft aufkündigte und erklärte, die Welt wäre ohne sie ein schönerer Ort.
Der Selbstmord des Mädchens im Oktober 2006 hatte weltweit Schlagzeilen gemacht. Zudem wurden Forderungen an die Betreiber von Kontaktbörsen wie MySpace laut, gegen Mobbing in ihren Chat-Rooms vorzugehen.
Die Angeklagte und ihre Komplizen "nutzten die Informationen, die sie über MySpace erhielten, dazu, das minderjährige MySpace-Mitglied zu quälen, zu schikanieren, zu verletzen und zu beschämen", hieß es in der Anklage. Jeder Erwachsene müsse wissen, dass es schwere Folgen haben könne, wenn er jemanden im Internet demütige, "ganz besonders ein junges Mädchen".