Nach einem Sturm der Entrüstung wurde das Buch von O.J. Simpson nicht veröffentlicht. Nun publizierte eine US-Zeitschrift Passagen aus dem umstrittenen Werk.
Für weltweites Aufsehen hat O.J. Simpsons Ankündigung gesorgt, ein Buch ("If I did it") über den Mord an seiner Frau und dessen Liebhaber zu veröffentlichen. Darin schildert der ehemalige Footballstar iin hypothetischer Form die Mordnacht am 12. Juni 1994 und zwar so, als sei er doch der wahre Mörder gewesen. Nach massiver öffentlicher Empörung hat der Verlag schließlich die Veröffentlichung abgeblasen. Die Angehörigen von Simpsons Ex-Frau verklagten den Ex-Footballstar, damit er nicht finanziell von dem Buch-Projekt profitieren könne.
Newsweek veröffentlicht Auszüge
Die Zeitschrift "Newsweek"
hat nun Auszüge aus dem umstrittenen Werk veröffentlicht. Teile eines
Schlüssel-Kapitels erschienen auf der Website und werden in der nächsten
Print-Ausgabe abgedruckt. Pikantestes Detail: Nachdem Simpson nach einem "Blackout"
in der Mordnacht wieder zu sich gekommen sei, sei er blutüberströmt gewesen
und habe ein Messer in der Hand gehalten. Er habe dann das Messer mit den
blutverschmierten Kleider zu einem Bündel zusammen gerollt. Weder die
Tatwaffe noch diese blutverschmierten Kleider wurden jemals aufgefunden.
Vorschuss für Buch eingefroren
Ein US-Richter hatte zuvor
einen Vorschuss auf das Buch eingefroren. Jegliches Geld, das Simpson im
Zusammenhang mit dem Buchprojekt bekommen habe, dürfe bis auf weiteres nicht
angerührt werden, entschied Richter Manuel Real vom Bezirksgericht in Los
Angeles.
Klage gegen "Scheinfirma"
In ihrer Klage warfen die
Angehörigen von Simpsons Ex-Frau dem Ex-Sportler vor, eine Anzahlung von
einer Million Dollar (rund 750.000 Euro) verschleiern zu wollen. Die Klage
wendet sich gegen Simpson und die Firma Lorraine Brooke Associates. Die
Firma ist nach Ansicht der Anwälte eine Strohfirma, um das Geld zu
verstecken. Nach Angaben der Anwälte sind "Lorraine" und "Brooke"
die zweiten Vornamen von Simpsons Kindern.
Schadenersatz für Angehörige
Simpson war 1994 nach dem
Mord an seiner Ex-Frau und deren Freund unter dringendem Mordverdacht
festgenommen, später jedoch in einem spektakulären Strafverfahren 1995
freigesprochen worden. Zwei Jahre später wies ihm allerdings ein
Zivilgericht die Verantwortung für den Tod der beiden zu und verurteilte ihn
zu einer Schadenersatzzahlung von 33,5 Millionen Dollar an die
Hinterbliebenen. Von dem Geld haben die Angehörigen bis heute keinen Cent
gesehen.