Mission gescheitert

Bezos-Satellit um 88 Millionen Dollar im All verschollen

Er galt als Hoffnungsträger im Kampf gegen die Klimakrise: Der im März 2024 gestartete MethaneSAT sollte erstmals systematisch die Methan-Emissionen der weltweiten Öl- und Gasindustrie erfassen – aus dem All. 

Doch das 88 Millionen US-Dollar teure Projekt, das auch von Amazon-Grüner Jeff Bezos mitfinanziert wurde, ist offenbar gescheitert: Der Satellit ist vom Kurs abgekommen und mittlerweile ohne Energie und im All verschollen.

Das teilte die betreibende NGO Environmental Defense Fund (EDF) mit, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet.

Bezos zahlte mit

Noch vor wenigen Monaten war MethaneSAT als technologischer Meilenstein gefeiert worden – mitfinanziert von Amazon-Gründer Jeff Bezos, ausgestattet mit hochsensiblen Messinstrumenten. Die Mission: gezielte Überwachung von Methan-Lecks auf globaler Ebene, insbesondere in der fossilen Energiebranche. Denn Methan ist ein äußerst klimaschädliches Treibhausgas – laut EDF sogar rund 80-mal wirksamer als CO₂ über einen Zeitraum von 20 Jahren.

„Wir sehen dies als einen Rückschlag, nicht als ein Scheitern“, betont EDF-Sprecherin Amy Middleton gegenüber Reuters. Was genau zur Havarie des Satelliten führte, ist noch unklar. Die Ingenieurteams arbeiten an der Aufklärung, gehen jedoch nicht davon aus, dass MethaneSAT wieder funktionsfähig wird.

Teilerfolg der Mission

Trotz des plötzlichen Endes bleibt ein Teilerfolg: Laut EDF haben die an Bord installierten Messgeräte während der aktiven Phase sogar mehr geleistet als erwartet. Mithilfe spezieller Algorithmen und Software sei es gelungen, nicht nur große Methanquellen – sogenannte Superemitter – zu orten, sondern auch kleinere, bislang aus dem All nicht erfassbare Emissionen sichtbar zu machen. Diese Kleinstlecks machen einen erheblichen Teil der globalen Methanfreisetzung aus.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten