Hätte ihr Mord verhindert werden können?

Blutiges Selfie von getöteter Gabby Petito wirft Fragen auf

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Die Amerikanerin Gabby Petitos (†22) wurde von ihrem Verlobten Brian Laundrie (†23) umgebracht. Doch hätte ihr Tod verhindert werden können? Die Polizei sah ihr verwundetes Gesicht wenige Tage vor der Ermordung, nahm sie jedoch nicht ernst. 

Ein zerkratztes, gerötetes Gesicht einer jungen Frau, welche die Polizei auf die Verletzungen von ihrem Freund hinwies. Die Polizei nahm die 22-Jährige nicht ernst, nur zwei Wochen später fand man sie tot auf. Todesursache: Von ihrem Verlobten erdrosselt.

Wie konnte man diese Zeichen so falsch einschätzen?

Die Familie der Verstorbenen veröffentliche vor wenigen Tagen ein verstörendes Foto ihrer Tochter. Darauf zu sehen: Das völlig zerkratzte, rot angeschwollene Gesicht der 22-Jährigen. Die Augen gefüllt mit Tränen, der Blick verzweifelt in die Kamera gerichtet.

Das Selfie habe Petito unmittelbar nach einem Streit aufgenommen, berichtet u. a. die „ Sun“. Ein Augenzeuge, der den Streit mitbekommen hatte, verständigte schon zwei Minuten nach Aufnahme des Fotos die Polizei.

Der Anwalt der Familie, Brian Stewart, teilte mit, dass 15 Minuten nach Aufnahme des Bildes, zwei Polizisten am Van des Paares aufgetaucht seien.

Sie hätten in Petitos Gesicht deutliche Spuren körperlicher Gewalt erkennen müssen.

Stewart: „Gabby hat Officer Eric Pratt auf ihre Verletzungen hingewiesen, doch er ignorierte sie und unternahm nichts, um die Verletzungen zu dokumentieren.“
Gegenüber dem US-Ableger der „Sun“ sagte er: „Gabby so zu sehen, bricht einem das Herz. Gabby hat der Moab Police gegenüber ganz klar angegeben, dass Brian ihr ins Gesicht gegriffen und sie geschnitten habe. Aber sie ignorierten sie und die Gefahr, in der sie sich befand.“

Stattdessen kamen die Polizisten nach einem Verhör zu dem fatalen Schluss, dass Gabby die „Hauptaggressorin“ gewesen sei. Das beweist auch eine Aufnahme, in der einer der Polizisten Laundrie bestätigt, das „Opfer häuslicher Gewalt“ sei ER geworden.
Die anschließende Maßnahme der Polizei: Eine Trennung des Paares für eine Nacht. Während Laundrie in einem Motel untergebracht wurde, sollte Gabby im Van schlafen.

Anschließend setzte das Paar seinen Roadtrip fort.

Und trotz aller Indizien deutete die Polizei die Zeichen wohl völlig falsch.

Denn knapp zwei Wochen später fand man die Leiche der erdrosselten jungen Frau auf einem Campingplatz nahe des Grand Teton National Park (US-Bundesstaat Wyoming).
Auch die Leiche ihres Verlobten und ihres Mörders wurde später entdeckt. Er hatte sich selbst in den Kopf geschossen und in einem Notizbuch ein Mordgeständnis hinterlassen haben.

Petitos Familie hat nun die Polizei des Bundesstaates Utah wegen Fahrlässigkeit im November 2022 auf 50 Millionen Dollar verklagt. 

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