Sprengsatz detoniert

Bombe tötet acht Menschen in russischem Bus

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In Russland sind acht Menschen bei einer Bombenexplosion ums Leben gekommen. Ein Sprengsatz detonierte in einem Bus.

Nach der Bombenexplosion in einem russischen Linienbus mit mindestens acht Toten und mehr als 50 Verletzten hat die Justiz Ermittlungen wegen Terrorismus eingeleitet. "Der Hauptverdacht geht in Richtung Terrorismus", sagte der Gouverneur von Samara, Wladimir Artjakow, am Mittwoch nach Angaben der Agentur Interfax. Einige der Verwundeten seien in kritischem Zustand.

Staatsanwalt ermittelt
In der Industriestadt Togliatti an der Wolga, mehrere hundert Kilometer südöstlich von Moskau, war in der Früh ein Sprengsatz in einem Linienbus explodiert. Es gäbe Grund zur Annahme, dass die Bombe unter dem Bus oder auf dem Boden des Fahrzeugs platziert worden sei, hieß es in Polizeikreisen. Die Staatsanwaltschaft sprach der Nachrichtenagentur RIA Novosti zufolge von einem terroristischen Akt und leitete eine Untersuchung wegen Mordes und unerlaubten Besitzes von Sprengstoff ein.

Terror oder Missgeschick?
"Es wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Terrorismus, Mordes und Besitzes von Sprengstoff eingeleitet", sagte Gouverneurs-Sprecher Skrylnik der Nachrichtenagentur AFP. Gouverneur Wladimir Artjakow hatte zuvor nach einem Bericht der russischen Nachrichtenagenturen versichert, ein "Terroranschlag" sei die wahrscheinlichste Erklärung. "Es gibt fast keine Zweifel mehr an der Handschrift von Terroristen", sagte der Nachrichtensprecher des ersten Fernsehprogramms.

Der örtliche Vertreter des Inlandsgeheimdienstes FSB, Juri Roschin, schloss allerdings auch eine kriminelle Tat oder ein Missgeschick im Umgang mit Sprengstoff nicht aus. Der Sprengsatz ist nach Polizeiangaben nicht - wie bei Anschlägen üblich - mit Metallteilen ummantelt gewesen, mit denen die Vernichtungskraft erhöht wird.

Angst vor tschetschenischen Angriffen geweckt
Der Zwischenfall weckte Befürchtungen, tschetschenische Rebellen oder Aktivisten anderer Volksgruppen könnten vor den Parlamentswahlen im Dezember verstärkt Anschläge verüben. "In der Vorwahlzeit soll versucht werden, die Regionen zu destabilisieren", sagte Viktor Iljuchin, Mitglied des Sicherheitsausschusses im Parlament, nach einem Bericht der Nachrichtenagentur RIA Nowosti.

"Detroit Russlands"
Togliatti ist Sitz des größten Autoherstellers des Landes, AvtoVaz, und wird daher mitunter auch als das Detroit Russlands bezeichnet. Kriminelle Gruppierungen, von denen viele mit Autoteilen handeln, tragen dort regelmäßig Revierkämpfe aus. Morde an Bandenmitgliedern sind nicht selten, auch Sprengsätze werden häufig eingesetzt, um Rechnungen zu begleichen. In Russland wird am 2. Dezember ein neues Parlament gewählt.

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