Jahr nach 'Katrina'

Bush besuchte Katastrophengebiet

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US-Präsident George W. Bush hat anlässlich des ersten Jahrestags der von Hurrikan "Katrina" angerichteten Zerstörung das ehemalige Katastrophengebiet in den Südstaaten besucht.

Bush erklärte, der Wiederaufbau habe gerade erst begonnen. Er hoffe, dass die insgesamt 110 Milliarden Dollar (86 Milliarden Euro), die Washington zur Verfügung gestellt habe, für die Anstrengungen ausreichten. Von diesen Bundesmitteln sind inzwischen 77 Milliarden Dollar bereitgestellt worden, der Rest soll für künftige Verwendungen reserviert bleiben.

„Es ist lediglich der Anfang“
"Es ist ein Jahrestag. Es ist nicht das Ende. Offen gesagt, es ist lediglich der Anfang" , sagte Bush mit Blick auf die nötigen Wiederaufbaumaßnahmen in der Region. Er sprach auf einem leer geräumten Bauplatz in einem schlichten Wohnviertel der Stadt Biloxi im Staat Mississippi, wo sich Wohnwagen mit neu gebauten Häusern abwechseln. Die Bewohner hatten ihn freundlich begrüßt. Bush sagte, der Wiederaufbau werde keine Frage von Monaten, sondern von Jahren sein. Am Dienstag, dem eigentlichen Jahrestag, wird Bush in Louisiana erwartet.

Die zögerliche Reaktion auf das Desaster vor einem Jahr hatte Bush einen Tiefpunkt in seinem Ansehen bei den US-Bürgern beschert.

Als die Flut über New Orleans hereinbrach
Mit Windböen von bis zu 340 km/h und sintflutartigen Regenfällen war am 29. August 2005 der Hurrikan Katrina über die US-Bundesstaaten Louisiana, Mississippi und Alabama gefegt. Einen Tag später strömten nach einem Dammbruch enorme Wassermassen aus dem Pontchartrain-See in die Straßen von New Orleans. Die Bilanz des Grauens: Mehr als 1.800 Menschen starben, der Gesamtschaden belief sich auf 125 Milliarden Dollar (97,3 Milliarden Euro), rund 350.000 Häuser wurden zerstört. Etwa 1,3 Millionen Menschen verloren ihr Zuhause.

Der erste Hilfskonvoi erreichte New Orleans erst am 3. September. Zu diesem Zeitpunkt waren noch rund 50.000 Menschen eingeschlossen. Allein im Super-Dome-Stadion warteten 30.000 Flüchtlinge auf Hilfe. Die US-Armee richtete eine Luftbrücke ein, US-Präsident George W. Bush räumte Fehler bei der Katastrophenhilfe ein. Selbst ein Jahr nach der Katastrophe konnten nach Schätzungen von Hilfsorganisationen hunderttausende Menschen nicht in ihre Heimat zurückkehren. Viele von ihnen stammen aus den ärmeren Vierteln von New Orleans.

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