Historisch

Computer triumphiert über Mensch

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Deep Fritz wies den russischen Schachweltmeister Wladimir Kramnik in seine Schranken. Damit hat der Mensch endgültig den Wettstreit gegen die Maschinen verloren.

Weltmeister Wladimir Kramnik hat das Duell "Mensch gegen Maschine" mit dem Schachprogramm Deep Fritz 2:4 verloren. Durch einen Sieg in der sechsten Partie am Dienstag in Bonn baute der Computer seinen Vorsprung auf den Russen auf zwei Punkte aus. Den ersten Sieg hatte Fritz am Montag vor einer Woche nach einem kapitalen Fehler Kramniks im zweiten Spiel erzielt. Vier Mal trennten sich beide Kontrahenten remis.

Mut wurde nicht belohnt
In der entscheidenden Partie versuchte Kramnik, auch mit Schwarz auf Sieg zu spielen, um das Match auszugleichen. Er wählte die aggressive Sizilianische Verteidigung und damit das Risiko anstelle einer ruhigen Remis-Variante, die seine Niederlage in Grenzen gehalten hätte. Kramniks Mut wurde nicht belohnt, Fritz überspielte ihn klar und fügte ihm nach 47 Zügen die zweite Niederlage zu.

Zukünftige Duelle fraglich
Trotz der deutlichen Abfuhr hat sich Kramnik nach Einschätzung von Experten achtbar geschlagen. Ob es in Zukunft weitere Schachvergleiche zwischen Mann und Maschine gibt, ist fraglich. Nach der rasanten Entwicklung der Rechner und der Niederlage des Weltmeisters trauen Fachleute dem Menschen immer weniger einen Erfolg zu. Kramnik tröstete sich nach dem ungleichen Duell gegen das übermächtige Programm mit einem Honorar von 500.000 US-Dollar.

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