Weit mehr Ekelfleisch ist in Deutschland im Umlauf: Behörden gehen davon aus, dass bis zu 160 Tonnen verdorbenes Fleisch in den Handel gerieten.
Aus Bayern ist weitaus mehr ungenießbares Fleisch als "Lebensmittel" nach Berlin geliefert worden als bislang bekannt. Die Staatsanwaltschaft Memmingen geht davon aus, dass von Juni 2006 an insgesamt 140 bis 160 Tonnen umetikettierte Fleischabfälle an verschiedene Berliner Lebensmittelfirmen geliefert und vermutlich längst verzehrt wurden. Bislang waren die Ermittler von rund 31 Tonnen umetikettierter Ware ausgegangen.
Insgesamt sind den neuen Ermittlungen zufolge aus Wertingen sieben oder acht Lieferungen zu jeweils rund 20 Tonnen Ekelfleisch in die Bundeshauptstadt gegangen. Bayerns Verbraucherschutzminister Werner Schnappauf (CSU) sagte der "Passauer Neuen Presse", nach dem gegenwärtigen Stand der Ermittlungen sei Wertingen nur ein Puzzlestück. Es gebe möglicherweise einen größeren Zusammenhang. Kripo, Staatsanwaltschaft und eine Spezialeinheit ermittelten.
Das Döner-Ekelfleisch wurde von Berlin aus in acht weitere Bundesländer verteilt. Wie die Staatsanwaltschaft Memmingen und der Berliner Gesundheitssenat erklärten, ist der aus Bayern gelieferte Fleischabfall über einen Berliner Döner-Händler an Imbissbuden in der Hauptstadt, in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen gegangen.