Familiendrama

Deutscher tötet sich 3 Tage nach Kindsmord selbst

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Ein deutscher Familienvater ermordete in der Nacht auf Samstag seine beiden Kinder. Jetzt tötete er sich selbst.

Drei Tage nach der Ermordung seiner Kinder hat sich ein 37-jähriger Familienvater aus Ludwigshafen in einem Haftkrankenhaus selbst umgebracht. Den Ermittlungen zufolge verletzte er sich am Dienstagmorgen mit der von einem Mithäftling gestohlenen Klinge eines Einwegrasierers so schwer, dass er nicht mehr gerettet werden konnte.

Kein Anfangsverdacht auf Fremdverschulden
Die zuständige Staatsanwaltschaft Trier leitete ein Todes-Ermittlungsverfahren ein, wie der leitende Oberstaatsanwalt Horst Roos der Nachrichtenagentur AP sagte. "Es richtet sich noch nicht gegen Mitgefangene oder Bedienstete. Es gibt keinen Anfangsverdacht auf ein irgendwie geartetes Fremdverschulden", sagte er und betonte, dass der Fall genau aufgearbeitet werden müsse.

Zugleich verteidigte Roos die Haftbedingungen für den Mann, der bereits am Samstag einen Selbstmordversuch unternommen hatte und wegen dessen Folgen überhaupt im Haftkrankenhaus war. Er sei bewusst nicht in einer Einzel-, sondern einer Gemeinschaftszelle untergebracht gewesen, damit er besser habe kontrolliert werden können. Das System habe ja auch funktioniert: Ein Mitgefangener habe Alarm ausgelöst. Allerdings seien die Verletzungen so schwer gewesen, dass der Familienvater nicht habe gerettet werden können.

Zwei Kinder getötet
Der Mann war dringend verdächtig, in der Nacht zum Samstag seinen zwölfjährigen Sohn und seine vier Jahre alte Tochter in seiner Wohnung in Ludwigshafen erdrosselt und seiner 33 Jahre alten Ehefrau lebensbedrohliche Verletzungen beigebracht zu haben. Er war verhaftet und zur Untersuchungshaft ins Justizvollzugskrankenhaus Wittlich gebracht worden.

Der Mann befand sich in einem mit drei weiteren Gefangenen belegten Krankenzimmer. Nach den ersten Erkenntnissen verwendete er für seinen Selbstmord einen Einwegrasierer, den einer seiner Mitgefangenen seit zwei Tagen vermisst hatte. Zur genauen Klärung der Todesursache wurde eine Obduktion angeordnet.

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