Fall Stephanie

Deutsches Entführungsopfer spricht über ihr Martyrium

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Als in Österreich noch niemand ahnte, dass Natascha Kampusch noch lebt und gefangen gehalten wird, hat sich in Deutschland eine ähnlich tragische Entführung ereignet: das damals 13-jährige Opfer über ihr Martyrium.

Dem „Spiegel“ erzählte die 13-jährige Stephanie aus Dresden von den Höllenqualen, die sie in ihrer 36-tägigen Gefangenschaft erlitten hatte. Denn der Arbeitslose Mario M. habe sie als Sex-Sklavin gehalten, sie mehr als 100 Mal vergewaltigt. Er habe eine „von Hardcore-Pornos inspirierte Liste“ erstellt und diese mit ihr „Kästchen für Kästchen abgearbeitet“, so der „Spiegel“. Oft habe er die perversen Sexspiele gefilmt und das Mädchen gezwungen zu lächeln, damit es so aussehe, als mache es ihr Spaß.

Wenn er sie nicht für seine perversen Fantasien brauchte, habe sie ferngesehen oder ihre Schulbücher gelesen. Wenn er weg ging, habe er sie in eine einen Meter lange und halben Meter hohe und breite Kiste ohne Luftlöcher und Sehschlitze gesperrt. In diese Kiste hatte er sie auch gesteckt, als er sie am 11. Jänner 2006 am Schulweg abgefangen hatte.

Zettel mit Hilferufen
Stephanie habe sich nicht getraut zu flüchten, da er ihr gedroht habe, „Auftragskiller auf sie zu hetzen“, aber sie habe hin und her überlegt, wie sie es anstellen könne, die Polizei auf ihren Peiniger aufmerksam zu machen. Als Mario M. angefangen habe, sie nachts zu Spaziergängen mit raus zu nehmen, habe sie Zettel mit Hilferufen geschrieben und diese während der Ausflüge fallen gelassen.

36 Tage nach ihrer Entführung fand ein Nachbar einen dieser Zettel und verständigte die Polizei. Nur wenige Stunden später wurde der Sextäter festgenommen, die 13-jährige Stephanie befreit.

Sein junges Opfer hofft, dass ihr Peiniger lebenslang hinter Gitter muss: „Ich habe Angst, ihm noch einmal auf der Straße begegnen zu müssen. Dieser Mensch muss ins Gefängnis, für immer.“

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