Es war ein Unfall

Dianas Söhne hoffen auf Ende der Spekulationen

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Nach der Veröffentlichung eines britischen Untersuchungsberichts zum Tod von Prinzessin Diana im Sommer 1997 in Paris, wonach es sich um einen gewöhnlichen Verkehrsunfall gehandelt hat, hoffen ihre Söhne nun auf ein baldiges Ende der Spekulationen.

Die Ergebnisse der Ermittler seien "beweiskräftig", erklärten die Prinzen William (24) und Harry (22) am Donnerstag. Zuvor hatte der ehemalige Scotland-Yard-Chef John Stevens nach knapp dreijährigen Ermittlungen allen Verschwörungstheorien eine Absage erteilt. "Es gab keine Mordverschwörung", sagte Lord Stevens in London. Auch die Familie Spencer, aus der Diana stammte, erklärte, sie stimmten dem 832 Seiten umfassenden Bericht zu. Er sei durch hinreichende Beweise untermauert.

Al Fayed fordert weitere Überprüfungen
Demgegenüber forderte Mohammed Al Fayed, dessen Sohn Dodi (42) gemeinsam mit Diana (36) bei dem Autounfall Paris umkam, eine umfangreiche und genaue Überprüfung des Stevens-Berichtes. Al Fayed kritisierte bei einer Pressekonferenz, dass die Ergebnisse der Untersuchungen schon vor den für Jänner geplanten gerichtlichen Anhörungen zu der Diana-Untersuchung durch Scotland Yard öffentlich gemacht wurden.

Er könne nicht an einen Unfall glauben. Bei den Anhörungen, die am 8. Jänner beginnen, müssten alle wichtigen Zeugen ins Kreuzverhör genommen werden. Der ägyptische Geschäftsmann, dem unter anderem das Londoner Luxus-Kaufhaus "Harrods" gehört, warf Lord Stevens vor, ihn "betrogen" zu haben. Er vermutet weiter einen Geheimdienstkomplott, weil das britische Establishment mit der Verbindung zwischen Diana und einem Muslim nicht einverstanden gewesen sei.

Betrunken und zu schnell
Stevens sagte dazu vor Journalisten: "Dies sind die Worte eines trauernden Vaters, für die ich Verständnis habe. Deshalb werde ich mich dazu nicht weiter äußern." Ungeachtet dessen sei für sein Ermittlerteam eindeutig klar, dass der Tod von Diana, Dodi und dem französischen Fahrer Henri Paul "ein tragischer Unfall" war. Zum gleichen Ergebnis kamen auch bereits die französischen Behörden.

Dem britischen Bericht zufolge hatte Fahrer Henri Paul in der Nacht des 31. August 1997 durch stark überhöhte Geschwindigkeit in einem Straßentunnel an der Seine die Kontrolle über den Mercedes verloren. Der Wagen war von Fotografen verfolgt worden. Der 41-jährige Fahrer saß mit mehr als 1,7 Promille am Steuer und stand auch unter dem Einfluss von Medikamenten. Die Mercedes-Limousine prallte gegen einen Pfeiler.

Popkonzert zum zehnten Todestag
Paul und Dodi Al Fayed waren auf der Stelle tot. Diana, die geschiedene Frau des britischen Thronfolgers Prinz Charles, starb wenig später in einem Pariser Krankenhaus. Stevens äußerte die Vermutung, dass Diana noch am Leben sein könnte, wenn sie sich angeschnallt hätte. Der Tod der Prinzessin hatte damals weltweite Trauer ausgelöst. Zum zehnten Todestag im kommenden Jahr soll es in London einen Gedenkgottesdienst und ein großes Popkonzert gegeben.

Für den Bericht wurden in den vergangenen drei Jahren rund 400 Zeugen und Angehörige befragt, darunter auch Prinz Philip und Prinz Charles. Das Team aus einem Dutzend Ermittlern sichtete nach eigenen Angaben rund 20.000 Dokumente. Die Gesamtkosten der Ermittlung gab Lord Stevens mit 3,69 Millionen Pfund (5,49 Mio. Euro) an.

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