Israelisches TV

Empörung über Nazi-Sager

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Ein israelischer TV-Reporter wollte mit "Jörg Haider, dem Diktator von Österreich" telefonieren. Jetzt wurden Proteste laut.

Österreichs Botschafter in Israel, Kurt Hengl, hat in einem Schreiben an den zweiten Kanal des israelischen Fernsehens den Vorwurf zurückgewiesen, dass die Kärntner Landeshauptstadt Klagenfurt eine "Hochburg der Neonazis" sei.

Diskreditierungen zurückgewiesen
Der Botschafter habe sowohl an die Leitung des Senders wie auch an die zuständige Redaktion geschrieben und die in einer Mittwochabend gesendeten Reportage enthaltenen "Diskreditierungen gegen Österreich und Kärnten zurückgewiesen", teilte ein Sprecher des Außenministeriums am Freitag mit.

Verbotsgesetz erläutert
Botschafter Hengl habe die strengen Bestimmungen des österreichischen Verbotsgesetzes erläutert und sich dagegen verwahrt, dass in der TV-Sendung von Reisewarnungen gegen Österreich die Rede gewesen und ein Ende der Städtepartnerschaft Klagenfurts mit Nazrat-Elit gefordert worden sei.

Proteste des BZÖ
Zuvor hatte das Bündnis Zukunft Österreich (BZÖ) den israelischen TV-Bericht als "unglaubliche Entgleisung" und als "niederträchtige Beleidigung" bezeichnet. Außenministerin Ursula Plassnik wurde von BZÖ-Generalsekretär Gerald Grosz aufgefordert, den israelischen Botschafter in Wien ins Außenministerium zu zitieren und eine Entschuldigung zu verlangen.

"Diktator von Österreich"
Im zweiten Kanal des israelischen TV hatten zwei übereifrige Reporter Mittwochabend mit Holocaust-Überlebenden in Nazrat-Elit sowie mit dem Bürgermeister der Stadt gesprochen. Dann telefonierte einer der Reporter mit einem Sprecher der Stadt Klagenfurt und verlangte im gebrochenem Deutsch, mit Jörg Haider, dem "Diktator von Österreich", verbunden zu werden.

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