Am Sonntag tötete die sudanesische Armee sechs Geiselnehmer, das italienische Außenministerium bestätigt die Freilassung der Touristengruppe.
Die in Ägypten entführten europäischen Touristen sind nach ägyptischen Angaben in einer militärischen Kommandoaktion befreit worden. Ägyptische Spezialtruppen hätten die 19 Geiseln aus einem Lager im Tschad nahe der sudanesischen Grenze befreit, sagte ein ägyptischer Sicherheitsbeamter. Der ägyptische Verteidigungsminister Hussein Tantawi sagte laut der Nachrichtenagentur MENA, bei der Geiselbefreiung sei die Hälfte der Kidnapper getötet worden. Lösegeld floss nicht.
Ankunft auf Militärflughafen
Das ägyptische Fernsehen hat
am Montag die Ankunft der freigelassenen Urlauber auf einem
Militärstützpunkt östlich von Kairo gezeigt. Die Gruppe war vor zehn Tagen
in der ägyptischen Wüste entführt worden. Es handelt sich um elf Touristen
aus Italien, Deutschland und Rumänien sowie ihre acht ägyptischen Begleiter.
Die befreiten Urlauber wurden zu Hubschraubern gebracht. Dem Vernehmen nach sollten sie zu einem Militärkrankenhaus geflogen und dort von Ärzten untersucht werden. Mitarbeiter des ägyptischen Tourismusministeriums überreichten ihnen Blumensträuße.
6 Millionen Euro Lösegeld gefordert
Der arabische
Nachrichtensender Al Jazeera, der gegen 15:30 Uhr MEZ ebenso live Aufnahmen
vom Flughafen in Kairo mit den Freigelassenen zeigte, berichtete, die
Geiselnehmer hätten alles getan, ihre Spuren zu verwischen, "aber
die Geheimdienste mehrerer Länder haben sie dennoch gefunden". Bei
der Befreiungsaktion wurden die Hälfte der Geiselnehmer getötet. Die
Entführer hatten 6 Millionen Euro gefordert, Lösegeld wurde aber keines
bezahlt.
Der Nachrichtensender berichtete weiter, Angehörige einer ägyptischen Spezialeinheit seien an der Befreiung der Geiseln beteiligt gewesen. Sie seien am Montag in der Wüste im Tschad befreit worden. Nach Angaben aus ägyptischen Sicherheitskreisen wurde die Gruppe an der Grenze zwischen dem Sudan und dem Tschad von ägyptischen und sudanesischen Truppen befreit.