Stromausfall

Europas Stromnetz entging knapp totalem Blackout

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Laut eines Vorstandsmitglieds des französischen Zulieferers RTE ist Europa bei den Ausfällen Samstagnacht knapp einem völligen Blackout entgangen. +

Ausgelöst worden sei die Kettenreaktion durch eine Panne bei zwei Hochspannungsleitungen mit jeweils 400.000 Volt in Deutschland, sagte RTE-Vorstandsmitglied Pierre Bornard nach französischen Medienberichten. Dieses riesige Energiedefizit in Deutschland habe die Stromerzeugung in Europa aus dem Gleichgewicht geworfen.

Computer retteten Stromnetz
Um einen völligen Blackout zu vermeiden, schalteten Computer "brutal" den Strom für einen Teil der Konsumenten ab, sagte Bornard. Damit werde ein völliger Zusammenbruch abgewendet. Bornard sprach in diesem Zusammenhang vom "Kartenhaus" -Phänomen.

Die Elektrizität sei gegen 22.00 Uhr ausgefallen. Zwischen 22.30 und 23.00 Uhr sei die Panne wieder behoben gewesen, hieß es bei RTE.

Schuld waren „Unterfrequenzen“
Auslöser für die Stromausfälle in Deutschland waren nach Angaben eines betroffenen Stromversorgers offenbar so genannte Unterfrequenzen. Die genaue Ursache dieser Unterfrequenzen, die bei fehlender Kraftwerksleistung auftreten könnten, sei noch nicht bekannt, sagte ein Sprecher des Essener Energiekonzerns RWE in der Nacht zum Sonntag. Diese Unterfrequenzen seien von anderen Netzen auf die RWE-Netze übersprungen, worauf sich weitere Unternetze abgeschaltet hätten. Inzwischen seien alle Kunden wieder am Netz, sagte der Sprecher.

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