Griechenland

Flüchtlinge mussten um ihr Leben schwimmen

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Schwere Vorwürfe gegen den griechischen Küstenschutz haben illegale Zuwanderer erhoben, die sich schwimmend an die türkische Küste gerettet haben.

Bei dem nächtlichen Drama ertranken mindestens sechs Migranten, drei Tunesier, ein Iraker, ein Palästinenser und ein Algerier, wie die türkische Nachrichtenagentur Anadolu am Dienstag berichtete. Im Polizeiverhör hätten die 31 Überlebenden den griechischen Küstenschutz bezichtigt, sie nach der Festnahme wieder mit einem Boot aufs Meer hinausgefahren und ins Wasser geworfen zu haben.

"Dramatische Geschichten"
Die griechische Küstenwache wies dies am Dienstag zurück: "Uns ist kein solcher Zwischenfall bekannt. Wir werfen nie Leute ins Meer", sagte der Kommandeur der Küstenwache auf der gegenüber der türkischen Halbinsel Karaburnu liegenden griechischen Ostägäisinsel Chios, Haris Bournias. In der rund acht Seemeilen breiten Meeresenge zwischen Chios und der türkischen Küste spielen sich seiner Darstellung nach seit Jahren "dramatische Geschichten" ab. " Die Schleuser schicken die "Illegalen" mit kleinen Booten ohne Licht ins Ungewisse. Viele Menschen ertrinken auf diese Weise in der Meeresenge" , sagte er.

Mit letzter Kraft
Dorfbewohner auf Karaburnu nahe Izmir waren Anadolu Ajansi zufolge in der Früh durch Hundegebell geweckt und dadurch auf Menschen aufmerksam geworden, die mit letzter Kraft ans Ufer schwammen. In ersten Berichten türkischer Medien war die Rede davon gewesen, die Migranten hätten sich an Land gerettet, nachdem ihr Boot vor der Küste gesunken sei.

Ins Wasser gestoßen
Nach Aussage von Überlebenden waren sie von Schleusern aus Istanbul an die türkische Ägäisküste gebracht und in der Nacht mit einem Boot in Richtung Griechenland gestartet. Gegen zwei Uhr nachts seien sie entdeckt, festgenommen und mit einem Boot des griechischen Küstenschutzes zurückgebracht worden. Vor der türkischen Küste seien sie ins Wasser gestoßen worden, nachdem man ihnen die Handschellen wieder abgenommen habe. Laut Anadolu wurde das Polizeiverhör mit Hilfe von Dolmetschern geführt.

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