Brasilien

Gericht stoppt Bau von Amazonas-Staudamm

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Der Bau hindere die Ureinwohner am Fischen, begründete der Richter.

Ein brasilianisches Gericht hat am Mittwoch einen Baustopp für den drittgrößten Staudamm der Welt im Amazonas-Gebiet angeordnet. Der Bau des umstrittenen Belo-Monte-Staudamms hindere die Ureinwohner am Fischen, hieß es zur Begründung. Das Baukonsortium Norte Energia dürfe keine Infrastrukturmaßnahmen vornehmen, die den natürlichen Fluss des Xingu-Flusses und damit den Fischbestand und das Fischen der Ureinwohner beeinträchtigten, urteilte der Richter.

Das elf Milliarden Dollar (8,1 Milliarden Euro) teure Projekt wird von der brasilianischen Regierung als zentral für die nationale Energieproduktion angesehen. Einer der engagiertesten Kämpfer gegen das Vorhaben ist der aus Österreich stammende Bischof Erwin Kräutler. Auch auf Zuliefererseite gibt es mit der Andritz AG einen heimischen Akteur. Im Februar 2011 sicherte sich der börsennotierte österreichische Anlagenbauer einen Auftragsanteil in dreistelliger Millionenhöhe.

Kräutler zeigte sich von der schnellen Entscheidung überrascht. Dennoch sei  allerdings "nicht alles eitel Wonne", da jetzt das Urteil einer höheren Gerichtsinstanz abgewartet werden müsse. Kräutler rechnet damit bereits für kommende Woche.

Das elf Milliarden Dollar (8,1 Milliarden Euro) teure Projekt wird von der brasilianischen Regierung als zentral für die nationale Energieproduktion angesehen.

Bereits im April 2010 ordnete ein brasilianischer Richter einen Baustopp an. Er begründete dies mit ungenügenden Überprüfungen der Umweltauswirkungen des weltweit drittgrößten Wasserkraft-Projekts. Der Bau wurde um einige Monate verzögert, jedoch vor wenigen Wochen wieder aufgenommen.






 

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