3.000 Demonstranten

Heftige Proteste gegen Neonazi-Treff in Jena

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Mehr als 3.000 Menschen haben am Samstag in Jena gegen ein Treffen von rund 1.500 Neonazis protestiert.

Nach Polizeiangaben wurden bis zum späten Nachmittag sechs Rechtsextremisten wegen Verstoßes gegen das Versammlungsrecht vorläufig festgenommen, im linken Spektrum gab es neun vorläufige Festnahmen. Es habe "kleinere Rangeleien" gegeben, sagte ein Polizeisprecher.

Friedliche Proteste
Am Morgen waren den Angaben zufolge mehr als 2.000 Menschen friedlich durch die Innenstadt gezogen. Auf einem durch Bauzäune abgetrennten Parkplatz in der Nähe des Zentrums hielt die NPD ihr Treffen ab, während auf einem davon etwas entfernten Gelände die Bürger der Stadt Jena mit Transparenten wie "Kein Raum für Nazis" dagegen ihren lautstarken, aber friedlichen Protest äußerten, wie ein Polizeisprecher erklärte.

Verbotsantrag der Stadt gescheitert
Ein Verbotsantrag der Stadt gegen das von 12.00 Uhr bis 19.00 Uhr vorgesehene Neonazi-Treffen war vor dem Verwaltungsgericht gescheitert, wie der persönliche Referent des Jenaer Oberbürgermeisters, Matthias Bettenhäuser sagte.

Wichtiges Vernetzungstreffen
Der innenpolitische Sprecher der Linken im Thüringer Landtag, Roland Hahnemann, bezeichnete die rechtsextremistische Großveranstaltung als eines der wichtigsten Vernetzungstreffen der europäischen Neonaziszene. Die Landessprecherin der Thüringer Bündnisgrünen, Astrid Rothe-Beinlich, betonte, dass sich das rechtsextremistische Lager in Thüringen in den vergangenen Jahren extrem konsolidiert habe. "Gerade deshalb sehen wir es als zwingend notwendig an, immer wieder gegen Rechts und für die Demokratie zu demonstrieren, sagte sie.

Weitere Proteste
Im nordrhein-westfälischen Bocholt protestierten knapp 1.700 Menschen gegen einen Aufmarsch der NPD. Die Demonstrationen verliefen überwiegend friedlich, wie die Polizei mitteilte.

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