Die Polizei in Liverpool ist möglicherweise dem seit Wochen gesuchten Mörder auf einem BMX-Rad auf die Spur gekommen, der den elfjährigen Rhys Jones erschossen hat.
Nach der Veröffentlichung eines Bildes einer Überwachungskamera, die den durch eine Kapuze verhüllten Tatverdächtigen zeigt, meldeten zwölf Zeugen den Behörden einen Namen. Zudem habe es Hinweise auf das Versteck der Tatwaffe gegeben, teilte ein Polizeisprecher am Donnerstag mit.
40 Hinweise eingegangen
Insgesamt hätten sich mehr als 40
Menschen - viele von ihnen anonym - mit Hinweisen und Informationen
gemeldet. Am Mittwochabend war das Bild der Überwachungskamera in der
TV-Sendung "Crimewatch" ausgestrahlt worden. In der Sendung werden Zuschauer
zur Mithilfe bei der Lösung von Kriminalfällen aufgerufen werden.
Unscharfes Bild
Das unscharfe Bild zeigt einen jungen Mann mit
Kapuze auf einem BMX-Rad etwa 30 Sekunden bevor am 22. August der tödliche
Schuss auf Rhys abgegeben wurde. Zeugen hatten beschrieben, wie ein
Jugendlicher von einem Rad aus mit einer Pistole auf den Elfjährigen
geschossen hatte und dann rasch verschwunden war. Der Fall hatte in
Großbritannien Erschütterung ausgelöst. Rhys wäre am Donnerstag zwölf Jahre
alte geworden.
Die Polizei geht unter anderem der These nach, dass der Bub durch einen Irrtum Opfer eines in seinem Stadtteil tobenden Krieges von Jugendbanden wurde. Bisher wurden 17 junge Verdächtige vorübergehend festgenommen, von denen jedoch keiner angeklagt wurde.