Regierung Italiens:

"Hotel Mama" soll zusperren

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Plan der italienischen Regierung: Mit Steuervergünstigungen und Krediten sollen Muttersöhnchen in Italien zur Selbstständigkeit kommen.

Die neue italienische Regierung will den "Nesthockern", die noch im Alter von über 30 Jahren zu Hause bei "Mama" wohnen, zur Selbstständigkeit verhelfen. Wohnungsbesitzer, die an junge Leute vermieten, sollen Steuervergünstigungen erhalten. Wer aus finanziellen Gründen noch am Rockzipfel der Mutter hänge, könnte billige Kredite zum Kauf einer Wohnung bekommen, schlägt die Regierung vor. Außerdem müsste es mehr feste Jobs für die Jugend geben, forderte die italienische Jugendministerin, Giovanna Melandri.

Italien ist das Land der Muttersöhnchen
Die "Mammoni" , die Müttersöhnchen, machen in Italien immer wieder Schlagzeilen. Vier Millionen Italiener zwischen 25 und 34 Jahren leben noch bei den Eltern, 69 Prozent davon sind Männer. Einen fixen Job erhalten sie im Durchschnitt mit 38 Jahren. Ein Drittel der Nesthocker will in den nächsten drei Jahren die Wohnung der Eltern verlassen. Die Regierung will vor allem diese Kategorie unterstützen.

Eltern sind unersetzlich
Geldsorgen sind allerdings nicht immer der Grund, der die jungen Italiener dazu bewegt, bei Mama und Papa zu bleiben. Viele leben bei den Eltern, obwohl sie eine Beschäftigung haben. Das Phänomen der "Mammoni" ist in Italien Gegenstand lebhafter Diskussionen. Sieben Prozent der Männer und fünf Prozent der Frauen behaupten, sie wohnen bei den Eltern, weil sie für sie unersetzlich seien.

Singles wollen nicht ausziehen
83 Prozent der Italiener ohne Lebensgefährten wohnen noch bei der Herkunftsfamilie, ergab eine Studie der internationalen online-Partneragentur Parship-it. Im Europa-Schnitt liegt dieser Prozentsatz bei 48 Prozent. Am selbstständigsten sind die Singles in der Schweiz. Nur 26 Prozent von ihnen leben noch bei den Eltern.

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