Über 50 Tage Regen

Immer mehr Tote bei Überschwemmungen in Brasilien

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80.000 Menschen mussten bei den schwersten Überschwemmungen seit 25 Jahren evakuiert werden. Mindestens 97 Menschen starben.

Die Zahl der Unwettertoten im Süden Brasiliens wächst unaufhörlich: Bis Donnerstag waren nach einer vorläufigen Bilanz 97 Leichen geborgen worden. Im betroffenen Bundesstaat Santa Catarina seien außerdem seit dem Wochenende knapp 80.000 Menschen obdachlos geworden. Mindestens 19 Menschen würden vermisst.

Für Donnerstag und die nächsten Tage wurden neue Unwetter vorausgesagt.

Hilfsfonds eingerichtet
Die Zentralregierung in Brasilia gab unterdessen die Einrichtung eines Hilfsfonds in Höhe von 1,6 Milliarden Real (532 Mio. Euro) bekannt. Diese Mittel sollen aber auch Überschwemmungsopfern in anderen Bundesstaaten zu Gute kommen.

100.000 Menschen von der Außenwelt abgeschnitten
Im gesamten Bundesland Santa Catarina waren am Mittwoch noch acht Gemeinden mit insgesamt 100.000 Einwohnern völlig von der Außenwelt abgeschnitten. Unzählige Straßen und Brücken wurden von den Wassermassen und Erdrutschen völlig zerstört.

Die Armee verteilte nach eigenen Angaben tonnenweise Nahrung, Medikamente und Trinkwasser und brachte 500 Menschen in Sicherheit. Das Landesministerium für Infrastruktur teilte mit, man werde für den Wiederaufbau mindestens knapp 100 Millionen Euro benötigen. Vom Unwetter wurden den Behörden zufolge 1,5 Millionen Menschen in Mitleidenschaft gezogen.

Angst vor Epidemien
Bei Bürgern und Behörden wächst unterdessen die Angst vor Epidemien und Plünderern. Die Polizei muss sogar die Hilfslieferungen von Lebensmitteln und Medikamenten begleiten, um Plünderungen zu vermeiden.

Erdrutsch in Kolumbien
Im Südwesten Kolumbiens kamen unterdessen bei einem Erdrutsch nach starken Regenfällen mindestens zehn Menschen ums Leben. Dort stieg die Zahl der Todesopfer seit Beginn der Regenzeit Mitte September auf mindestens 44.

Foto: (c) EPA

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