Frankfurt

Internationale Diebesbande zerschlagen

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Die Frankfurter Polizei hat eine algerische Diebesbande zerschlagen, die europaweit Schaden in Höhe von hunderttausenden Euro angerichtet haben soll.

Die Gruppe dürfte auch mehrmals nach Österreich gereist sein, um dort auf Messen und Veranstaltungen Bargeld und Kreditkarten zu stehlen. Nach mehreren Durchsuchungen am Dienstagmorgen wurden 18 von 22 verdächtigen Algeriern festgenommen. Sechs davon hielten sich illegal in Deutschland auf.

Bargeld, Designergewand, Elektronik sichergestellt
Neben Kreditkarten und rund 50.000 Euro Bargeld stellte die Polizei auch teure Designer-Kleidung, 10.000 Telefonkarten und jede Menge elektronische Geräte - Handys, Fernsehgeräte oder Pocket-PCs - sicher. Auch Kokain für den Eigenbedarf dürften die Algerier mit ihren Beutezügen finanziert haben. Einer der Verdächtigen soll sich mit dem Geld auch den Bau eines orientalischen Hamam-Bades bezahlt haben.

Ermittlungen seit einem Jahr
Die Exekutive sei der Bande bereits seit mehr als einem Jahr auf der Spur gewesen, sagte Jürgen Linker, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Frankfurt am Main. 80 Straftaten sind bisher bekannt. Dabei dürfte es sich jedoch nur um einen Bruchteil handeln. "Wir haben sicherlich noch eine erhebliche Dunkelziffer", meinte Linker.

Die Polizei geht davon aus, dass die Bande es bereits seit mehrere Jahren in Restaurants, Bars sowie Messen und Veranstaltungen auf unbeaufsichtigte Handtaschen und Jacken abgesehen hatte. Nach vorsichtiger Schätzung dürften die Verdächtigen jede Woche mehrere tausend Euro erbeutet haben.

Verdächtige lebten in Frankfurt
Der Großteil der Verdächtigen lebte in Frankfurt. Durch Tickets und Hinweise vom Flughafen gehe man jedoch davon aus, dass die Bande in Gruppen von bis zu vier Personen auch nach Österreich und andere Länder - Frankreich, Spanien, Italien, Großbritannien, Schweden und Finnland - reiste.

Durch gutes Auftreten in höchsten Kreisen
Wie oft die Algerier nach Österreich flogen und wie viel dabei erbeutet wurde, müsse jedoch erst recherchiert werden, berichtete Linker. Viele der sichergestellten Gegenstände wurden mit gestohlenen Kreditkarten bezahlt. Ob die Reisen in Zusammenhang mit Messen oder anderen Veranstaltungen standen, sei ebenfalls noch unklar. Durch ihr selbstbewusstes Auftreten als Geschäftsmänner mit teurer Designer-Kleidung, dürften die Diebe aber auch zu nicht öffentlichen Messen Zugang gefunden haben.

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