Fall Eluana Englaro

Koma-Patientin tot: Ermittlungen beendet

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Das Verfahren gegen Englaros Vater wegen mutmaßlicher Tötung wurde eingestellt.

Der Fall der am 9. Februar 2009 verstorbenen italienischen Koma-Patientin Eluana Englaro, der ganz Italien in Atem gehalten hatte, beschäftigt die Justiz offiziell nicht mehr. Der Untersuchungsrichter von Udine, Paolo Milocco, hat die Einstellung des Verfahrens gegen Beppino Englaro, den Vater Eluanas, und weitere 14 Personen wegen mutmaßlicher Tötung beschlossen. Die Ermittlungen hatten unter anderem den Anästhesisten Amato De Monte und mehrere Krankenpfleger betroffen.

Beppino Englaro erklärte, er habe mit der Einstellung des Verfahrens fest gerechnet. Er versicherte, dass bei der Beendigung der künstlichen Ernährung, die zum Tod Eluanas geführt hatte, niemals das italienische Gesetz verletzt worden sei.

17 Jahre im Koma
Eluana Englaro war im Alter von 38 Jahren an Herzversagen gestorben, das in Folge der Dehydrierung des Körpers aufgetreten war. Die künstliche Ernährung und die Flüssigkeitszufuhr waren auf Wunsch der Familie abgebrochen worden. Beppino Englaro hatte von Italiens oberstem Gericht die Genehmigung erhalten, die künstliche Ernährung für seine Tochter abzubrechen, die seit einem Autounfall im Jahr 1992 im Koma gelegen war.

Nach Eluanas Tod verabschiedete der italienische Senat ein umstrittenes Gesetz zur Einführung einer Patientenverfügung in Italien. Die Vorlage verbietet jegliche Form von Sterbehilfe, untersagt auch zugleich allen Pflegepersonen, lebenserhaltende Maßnahmen wie Nahrung und Flüssigkeitszufuhr abzubrechen. Das Gesetz wird seit dieser Woche auch von der Abgeordnetenkammer überprüft.

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