Türkei

Lebenslänglich nach Christen-Mord gefordert

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Nach dem brutalen Mord an drei christlichen Missionaren in der Türkei vor einem halben Jahr, soll der Prozess in den nächsten Tagen beginnen.

Ein halbes Jahr nach dem brutalen Mord an drei Christen in der osttürkischen Stadt Malatya hat die Staatsanwaltschaft lebenslange Haftstrafen gefordert. Die fünf mutmaßlichen Haupttäter müssten mit jeweils dreimal Lebenslang rechnen, berichteten türkische Zeitungen am Dienstag unter Berufung auf die Anklageschrift. Tatmotiv war demnach Hass auf christliche Missionare. Bei dem Überfall auf das kleine christliche Verlagshaus "Zirve" waren am 18. April drei Menschen getötet worden, darunter der Deutsche Tilman Geske. Der Prozess gegen die insgesamt zwölf Angeklagten soll in den nächsten Tagen beginnen.

Die Täter fesselten ihre Opfer, folterten sie und schnitten ihnen dann die Kehlen durch. Die Morde hatten international großes Aufsehen erregt und Kritik an der Lage der christlichen Minderheiten in der Türkei ausgelöst. Christliche Missionare werden in der Türkei mit großem Misstrauen betrachtet. Die Brutalität der Täter von Malatya und die Erinnerung an die ebenfalls von jungen Männern aus dem religiös-nationalistischen Milieu verübten Morde an dem katholischen Priester Andrea Santoro und dem armenisch-türkischen Journalisten Hrant Dink schreckten auch die türkische Öffentlichkeit auf.

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