Vergewaltigt und getötet

Lebenslang für Mörder von Dresdner Forscherin auf Kreta

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Mildernde Umstände wurden vom Gericht nicht angenommen.

Auf Kreta ist am Dienstag ein 28 Jahre alter Mann für den Mord an der Dresdner Max-Planck-Forscherin zu einer lebenslangen Gefängnisstrafe verurteilt worden. Das Gericht in der kretischen Küstenstadt Rethymno sah es als erwiesen an, dass der Mann die zum Tatzeitpunkt 59 Jahre alte amerikanische Biologin im Sommer 2019 vergewaltigt und getötet hat. Mildernde Umstände, die die Verteidigung vorgebracht hatte, waren vom Gericht nicht angenommen worden.
 
Der Verurteilte hatte während des Verfahrens geltend gemacht, es habe sich um einen Unfall gehandelt, und hatte die Vergewaltigung stets bestritten, berichtete die griechische Zeitung "To Proto Thema". Er habe seine ursprünglichen Aussagen auf Druck der Polizei hin gemacht.
 
Wanderer hatten die Leiche der Frau in einer Grotte nahe der Ortschaft Maleme gefunden. Der Täter - Sohn eines Priesters, verheiratet, zwei Kinder - hatte zugegeben, die Biologin mit seinem Wagen zweimal angefahren zu haben. Der damals 27-Jährige hatte die Frau nach Angaben griechischer Medien dann vergewaltigt und die Leiche in einen Schacht geworfen, der während des Zweiten Weltkriegs als Bunker genutzt worden war.
 
Die aus Oakland (Kalifornien/USA) stammende Biologin war 2000 an das Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik (MPI-CBG) nach Dresden gekommen. Mit ihrem Team erforschte sie an Fruchtfliegen, wie Zellen miteinander kommunizieren, um Gewebe einer bestimmten Größe und Form zu bilden.
 
Als Professorin am Biotechnologischen Zentrum der TU Dresden war sie zudem maßgeblich beteiligt am Erfolg der Hochschule in der Exzellenzinitiative. Die zweifache Mutter war am 2. Juli 2019 am Rande eines Expertentreffens auf der griechischen Insel Kreta Opfer des Verbrechens geworden.
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