Südfrankreich

Leck in Ölpipeline führt zu Öko-Desaster

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Bei Arles sind rund 4000 Kubikmeter Erdöl ausgelaufen.

Aus einer Pipeline in Südfrankreich, durch die Rohöl nach Deutschland und in die Schweiz gepumpt wird, sind am Freitag 4000 Kubikmeter Öl in ein Naturschutzgebiet ausgelaufen. Staatssekretärin Chantal Jouanno sprach bei einem Ortstermin in dem Reservat Coussouls de Crau von einem "ökologischen Desaster". Die Staatsanwaltschaft in Tarascon leitete Ermittlungen ein, die sich zunächst gegen die Betreiber der Pipeline richten.

Durch das austretende Rohöl wurde eine Fläche von zwei Hektar verseucht. In dem Naturschutzgebiet östlich von Arles leben zahlreiche Arten, die aus afrikanischen Steppengebieten dorthin gelangten, darunter Vogelarten und Heuschrecken. In der ersten Mitteilung der Betreibergesellschaft SPSE (Société du Pipeline Sud-Européen) war davon die Rede gewesen, dass kein bewohntes Gebiet und keine Wasserläufe betroffen seien. Das Reservat mit einer Fläche von 7400 Hektar befindet sich nordwestlich des Etang de Berre, eines großen Teiches mit Verbindung zum Mittelmeer.

769 km lange Pipeline
Durch die 1971 errichtete Pipeline wird Rohöl nach Reichstett im Elsass, nach Karlsruhe und nach Cressier in der Schweiz gepumpt. Die Gesamstrecke von Fos-sur-Mer bei Marseille bis Karlsruhe ist 769 Kilometer lang. Das Naturreservat wurde im Jahr 2001 eingerichtet. Eine SPSE-Sprecherin sagte, die Ursache des Lecks könne noch nicht bestimmt werden. Staatssekretärin Jouanno forderte, das Unglück müsse aufgeklärt werden, dafür sei "der Betreiber verantwortlich". Das Leck wurde morgens gegen 08.00 Uhr festgestellt und konnte am späten Vormittag abgedichtet werden. Journalisten wurden zum Unglücksort nicht vorgelassen.

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