Maddies Eltern sind zurück in England. In seinem Blog beschreibt Vater Gerry McCann seine Gefühle vor und nach der Heimkehr.
Gerry McCann schreibt am 10.09.2007 in seinem Blog - kurz nach der Rückkehr der Familie nach England, er sei "100-prozentig von seiner und Kates Unschuld überzeugt". Lesen Sie hier den Wortlaut in Übersetzung:
Am Freitag wurden Kate und ich zu "Arguidos“ erklärt - zu offiziell Verdächtigen im Fall des Verschwindens von Madeleine. Wir können keinen Kommentar zu dem Stand der Ermittlungen, den Verhören oder zu den Beweismitteln, die gegen uns vorgelegt wurden, abgeben. Zu keinem Zeitpunkt haben wir uns vorstellen können, in diese unerträgliche Situation gebracht zu werden. Bislang wurde keine konkrete Anklage erhoben und es uns wurde keinerlei Beschränkung unserer Bewegungsfreiheit auferlegt.
"Nichts mit Madeleines Entführung zu tun"
Lässt
man die ganze Pein und die extreme Bedrängnis außer Acht, die unsere ganze
Familie erlitten hat, kann niemand längerfristig Zweifel daran hegen, wie
Kate und ich gründlichst untersucht worden sind. Wir haben absolutes
Vertrauen darauf, dass wir - sobald alle Fakten vorliegen - beweisen können,
dass wir nichts mit Madeleines Entführung zu tun haben. Unser Hauptaugenmerk
war bislang immer die Suche nach Madeleine, und die Tatsache, dass unsere
Tochter immer noch verschwunden ist, muss Vorrang in den Ermittlungen haben.
Am Samstag wendeten wir uns an die portugiesische Polizei und fragten sie, ob sie Einwände hätten, wenn wir zurück nach Großbritannien kehrten. Wir hatten ihr zuvor volle Kooperation bei den Ermittlungen zugesagt und selbstverständlich kommen wir nach Portugal, falls erforderlich - oder aus eigenen emotionalen Gründen. Wir entschieden uns zur Rückkehr am Sonntag, wie vorher geplant, und die ganze Familie verbrachte den Abend damit, die Sachen zu packen.
Riesiges Medieninteresse
Am Sonntag brachen wir um 7 Uhr in der
Früh zum Flughafen auf - begleitet von einem riesigen Medieninteresse.
Kamerateams folgten uns den ganzen Weg zum Flughafen, und die ganze
Erfahrung, wie so oft in den letzten vier Monaten, war unglaublich surreal.
Der Flug war kurzweilig - Sean und Amelie waren die ganze Zeit unruhig und
aufgeregt, dass sie nach Leicestershire zurückkehren. Wir haben immer
gehofft, nicht ohne Madeleine heimzukehren und haben uns nie vorstellen
können, dass wir selbst als Verdächtige die Heimreise antreten. Der Schmerz
und der ganze Aufruhr der letzten Wochen sind unbeschreibbar. Kate und ich
sind 100-prozentig von unserer beider Unschuld überzeugt und unsere Familie
und Freunde haben uns volle Unterstützung zugesagt. Wir bedanken uns bei
allen für die Hilfe, die wir erfahren haben seit wir wieder zu Hause sind.
Gemischte Gefühle
Wir haben sehr gemischte Gefühle seit
unserer Rückkehr gehabt. Es tut uns gut, in familiärer Umgebung zu sein,
umgeben von unseren eigenen Sachen, und die Zwillinge haben sich schnell
wieder zurechtgefunden – so, als seien sie nie weg gewesen. Wir haben
zahlreiche Besuche gehabt, von Freunden und von offizieller Seite. Wir haben
Rechtsbeistand angerufen, um uns zu helfen und um unseren portugiesischen
Anwalt bei der Verteidigung zu unterstützen, sollten wir angeklagt werden.
Je früher dies passiert desto eher können wir uns voll und ganz auf die
Suche nach Madeleine konzentrieren, deren Auffinden das Wichtigste überhaupt
ist in diesem nicht enden wollenden Alptraum.