Siemens weist Spekulationen über Jobcut erneut zurück

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Nach wochenlangen Protesten der Beschäftigten hat Siemens-Chef Peter Löscher Spekulationen über einen drohenden Abbau von 10.000 Arbeitsplätzen beim größten deutschen Elektrokonzern erneut zurückgewiesen. "Es gibt keine solche Zahl in unseren Planungen und keinen Bedarf für ein weiteres konzernweites Programm", sagte er der "Wirtschaftswoche".

Löscher schloss aber nicht aus, punktuell und standortbezogen zu handeln, wenn dies erforderlich sei. Die IG Metall hatte Siemens wegen derartiger Aussagen in den vergangenen Wochen vorgeworfen, den Stellenabbau in verschiedenen Siemens-Bereichen mit dem Begriff "Portfolio-Bereinigung" zu verschleiern. Hunderte Beschäftigte hatten am Siemens-Sitz München und anderen Standorten gegen einen Stellenabbau demonstriert.

Vor allem die Mitarbeiter der Siemens-Sparte IT-Solutions and Services (SIS) fürchten wegen der geplanten Ausgliederung des Bereichs betriebsbedingte Kündigungen in größerem Umfang. Löscher begründete die Ausgliederung der SIS-Sparte mit Wettbewerbsvorteilen. "Mit dem Schritt, dieses Geschäft zu verselbstständigen, wollen wir einen Rahmen schaffen, damit sich die Sparte regional und geschäftlich fokussierter im Wettbewerb behaupten kann."

Das Geschäft der Zukunft sieht Löscher in grüner Technologie und forderte für Deutschland Pilotprojekte mit elektrisch betriebenen Bussen und Taxen wie in China. "Gerade war ich mit meinen Vorstandskollegen in China. Dort gibt es in 13 Städten Pilotprojekte. In Deutschland sollten wir mehr derartige Pilotprojekte anstoßen."

Die Ausgaben für grüne Technologien könnten auch die Weltwirtschaft stabilisieren. "Wir erwarten, dass weltweit 430 Mrd. Euro aus Konjunkturprogrammen für grüne Technologien ausgegeben werden."

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