Terrorismus

Madrid-Anschläge: Anführer in CIA-Geheimgefängnis

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Ein mutmaßlicher Al-Kaida-Anführer, der für die Madrider Anschläge verantwortlich sein soll, sitzt in einem CIA-Geheimgefängnis.

Der US-Geheimdienst CIA hält einer spanischen Zeitung zufolge einen hochrangigen Al-Kaida-Anführer, der unter anderem für die Madrider Anschläge verantwortlich sein soll, in einem Geheimgefängnis fest. Wie "El Pais" am Sonntag unter Berufung auf pakistanische und europäische Sicherheitskreise berichtete, wurde der 48-jährige Mustafa Setmarian im Oktober 2005 in Pakistan festgenommen.

Der gebürtige Syrier hat einen spanischen Pass. Er soll an der Planung der Anschläge des 11. September 2001 und der Angriffe auf Züge 2004 in der spanischen Hauptstadt beteiligt gewesen sein. In Madrid wurden damals 191 Menschen getötet.

Kopfgeld
Ein Sprecher der US-Botschaft in Spanien nahm zu dem Bericht nicht Stellung. Setmarians Festnahme war im Mai bekannt geworden. Die USA hatten zuvor eine Belohnung von fünf Millionen Dollar auf ihn ausgesetzt. Sein Foto verschwand inzwischen von der Liste der meistgesuchten Menschen auf der Website der US-Bundespolizei FBI. Setmarian ist mit einer Spanierin verheiratet, die ebenfalls erklärt hat, er sei in einem US-Geheimgefängnis. Die Menschenrechtsgruppe Amnesty International hat sein Verschwinden dokumentiert.

Auslieferungsantrag
Setmarian soll der Gründer des spanischen Netzwerks der Al-Kaida sein. Dem Bericht zufolge hat Pakistan spanische Anfragen nach seinem Aufenthaltsort nicht beantwortet. Das oberste Gericht Spaniens habe keinen Auslieferungsantrag stellen können, weil er nicht offiziell inhaftiert sei. Das Gericht war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

Transportflüge
US-Präsident George W. Bush hat die Existenz der umstrittenen Geheimgefängnisse eingeräumt. Seiner Regierung zufolge sind sie inzwischen aber leer. Auch europäische Staaten sollen von der Existenz der Einrichtungen und von geheimen Transportflügen gewusst haben.

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