Der Engländer Nigel Moore betreibt eine Maddie-Website, auf der er um Spenden bittet, die in seine eigene Tasche wandern.
Ein arbeitsloser Schriftsteller soll laut britischer "Sun" auf seiner Website www.mccannfiles.com zu Spenden für Maddie aufgerufen haben. Die Spenden wanderten aber direkt in seine eigene Tasche - oder wie er es ausdrückte "in den Erhalt der Website".
Die Wahrheit als Fulltime-Job
Nigel Moore (48) bastelte eine
Website. Darauf wollte er "die Wahrheit über Maddie" offenbaren. Noch vor
den Meldungen über diese "Wahrheit" prangt ein riesiger Button mit der
Aufschrift "Donate", Spenden für Maddie. Eine anderer Aspekt der Wahrheit
ist: er hat das Geld selbst behalten.
"Ich habe über 500 Stunden damit verbracht, die Seite zusammenzustellen. Ich hoffe, ihr wisst meine Bemühungen zu schätzen", sagte der 48-Jährige. "Darauf habe ich sämtliche Ungereimtheiten in Ermittlungen und Aussagen protokolliert."
Tatsächlich findet man auf der Website Profile aller Beteiligter, eine genaue Chronologie und ausführliche Kommentare zum Entführungsfall der kleinen Maddie McCann. Doch helfen diese Informationen dem Mädchen?
Seite schadet Ermittlungen
Maddies Eltern ließen über ihren
Sprecher verlautbaren: "Dieser Mann hatte weder unsere Erlaubnis, noch
unsere Kooperation. Die Seite enthält viele Fehlinformationen. Homepages wie
diese Schaden den Ermittlungen."
Nigel Moore gibt zu, die McCanns nie kontaktiert zu haben: "Ich hatte aber vor, sie um Inhalte für die Website zu bitten. Ich möchte aber betonen, dass ich für alle Meldungen auf der Seite über Quellen verfüge und nichts erfunden habe."
Auf die Frage, ob ihn die Ablehnung der McCanns von seinem Projekt abhalten werde, sagte der Arbeitslose: "Ich glaube, dass in diesem Fall noch viele Fragen offen sind. Es ist meine Meinung, dass uns auch die McCanns noch viele Antworten schuldig sind."
Werben mit dem Elend anderer
Auf www.mccannfiles.com
finden sich auch zahlreiche Werbebanner und Schaltungen. Diese brauche
Moore, um die exorbitant hohen Kosten der Seite wieder ein zu spielen. Ob da
der dicke Spenden-Knopf in der Mitte der Seite nicht reicht?
Abschließend sagte Nigel, ihm sei wichtig, dass Maddie gefunden werde. "Es ist kein Feldzug gegen die McCanns. Ich weiß, was für eine schreckliche Zeit sie gerade durchmachen!"