Geständnis

Mörderin schockt Frankreich

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Eine Französin gestand, heimlich geborene Zwillinge getötet und eingefroren zu haben. Ein drittes Kind hatte sie verbrannt.

Fast drei Monate nach dem grausigen Fund zweier Babyleichen in einem Gefrierschrank in ihrer Wohnung in Seoul ist eine Französin des mehrfachen Mordes angeklagt worden. Dies teilte die Staatsanwaltschaft im französischen Tours am Donnerstagabend mit. Zuvor hatte die Frau gestanden, drei ihrer Kinder nach der Geburt getötet zu haben. Die beiden in Südkorea gefundenen Babys hatte die Frau 2002 und 2003 bei sich in der Wohnung zur Welt gebracht und anschließend getötet. Ein drittes, 1999 in Frankreich geborenes Kind, hatte sie auch getötet und die Leiche verbrannt. Der Frau droht eine lebenslange Haftstrafe.

Ihr Mann hatte die beiden eingefrorenen Leichen im Juli entdeckt und den Fund der Polizei in der südkoreanischen Hauptstadt gemeldet. Angesichts einer drohenden Mordanklage war das Paar nach Frankreich geflohen, wo eine Genanalyse ihre Elternschaft nachwies.

Ehemann zusammengebrochen
Seine Mandantin habe gestanden, die Neugeborenen "getötet zu haben, von deren Existenz ihr Mann niemals etwas gewusst" habe, sagte der Anwalt der Frau, Marc Morin, der Zeitung "Le Figaro". "Er hat die Wahrheit erst gestern bei einer Gegenüberstellung erfahren. Er ist danach zusammengebrochen."

Schwangerschaft nicht bemerkt
Das Paar war im Frühjahr 2002 nach Südkorea ausgewandert, wo es zuletzt mit seinen zehn und elf Jahre alten Söhnen lebte. Der Mann war als Ingenieur oft in Korea auf Dienstreise und wusste angeblich nichts von der erneuten Schwangerschaft. Die Frau brachte die Zwillinge vermutlich im November 2003 im eigenen Badezimmer zur Welt und erstickte sie. Sie infizierte sich jedoch bei der Geburt und musste mehrere Wochen später in ein Krankenhaus, wo ihr die Gebärmutter entfernt wurde.

Zeitungsberichten zufolge nahm die Frau die eingefrorenen Leichen sogar bei einer Übersiedlung in Seoul in die neue Wohnung mit. Warum, das sollen jetzt Psychiater klären.

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