Der Krebsforschung gelang nun ein unglaublicher Fortschritt: Mithilfe eines neuen experimentellen Bluttest können bis zu vier Jahre vor Auftreten der Symptome, Krebsarten festgestellt werden.
Um die Effizienz von Behandlungen zu erhöhen und das Ausbreiten von Tumorzellen künftig gänzlich zu verhindern, versuchen Wissenschaftler der Krebsforschung bereits seit Jahren, einen Krebsvorsorgetest zu entwickeln, der im Stande ist Malignitäten frühzeitig zu erkennen.
Immenser Fortschritt
Wie die Wissenschaftsmagazine Scientific American und Nature Communications jetzt berichten, kommt die Krebsforschung diesem Ziel anhand einer neuen Methode nun ein ganzes Stück näher. Mithilfe eines neuen experimentellen Bluttests können, bis zu vier Jahre vor Auftreten der Symptome, Magen-, Speiseröhren-, Darm-, Lungen- und Leberkrebsarten festgestellt werden.
Das gelang einem internationalen Forschungsteam lange bevor Symptome bei Personen auftraten, die später an Krebs erkrankten.
Laut Aussage von Kun Zhang, welcher Teil des Forschungsteam und Bioingenieur an der Universität Kalifornien ist, konnte durch diese neuentwickelten Tests bis zu vier Jahre bevor die Getesteten ein Krankenhaus aufsuchten bereits anhand Anzeichen in deren Blut eine Krebserkrankung erkannt werden. Laut MitarbeiterInnen des Forschungsteams konnten derartige Ergebnisse zuvor noch nie erzielt werden.
Die Forscher werteten Blutproben von 191 TeilnehmerInnen aus, die schließlich an Krebs erkrankten, gepaart mit der gleichen Anzahl einer vergleichbaren, gesunden Personengruppe. Dem internationalen Forschungsteam gelang innerhalb dieser Untersuchung, Krebs bis zu vier Jahre vor Auftreten von Symptomen mit einer Genauigkeit von etwa 90% und einer Fehlerquote von etwa 5% zu erkennen.
Unterschied zu bisherige Tests
Frühere Bemühungen, Krebsvorsorgetests zu entwickeln, konzentrierten sich vorrangig darauf, Blutproben von bereits krebskranken Menschen zu erforschen.
Anhand dieser Vorgehensweise kann typischerweise durch die Betrachtung genetischer Mutationen DNA-Methylierung oder spezifischer Blutproteine herausgefunden werden, ob bösartige Zellen in diesen Proben verlässlich nachgewiesen werden können.
Zhang und seine Kollegen sammelten hingegen Proben von Menschen, bei denen es keine Anzeichen von Krebs gab. Im Jahr 2007 begannen die Forscher, mehr als 123.000 gesunde Personen in Taizhou, China, zu rekrutieren, um sie im Anschluss daran einen jährlichen Gesundheitschecks zu unterziehen.
Schließlich vernahmen sie mehr als 1,6 Mio. Proben. Rund 1.000 der TeilnehmerInnen entwickelten in den nächsten 10 Jahren Krebs.
Der von ihnen entwickelte Test namens PanSeer erkennt Methylierungsmuster, bei denen der DNA um die genetische Aktivität zu verändern eine chemische Gruppe hinzugefügt wird.
Die Forscher werteten Blutproben von 191 TeilnehmerInnen aus, die schließlich an Krebs erkrankten, gepaart mit der gleichen Anzahl einer vergleichbaren, gesunden Personengruppe. Dem internationalen Forschungsteam gelang innerhalb dieser Untersuchung, Krebs bis zu vier Jahre vor Auftreten von Symptomen mit einer Genauigkeit von etwa 90% und einer Fehlerquote von etwa 5% zu erkennen.
Geplante Anwendung
Laut dem molekularer Pathologe Colin Pritchard bietet diese Studie, mehrere interessante Ansätze bei der Suche nach einem Blutplasma-basierten Krebs-Screening-Test. Bevor das neuentwickelte Testverfahren in die klinische Anwendung gehen kann, ist jedoch wichtig, dass ein weiteres, unabhängiges Forschungsteam die Ergebnisse einer anderen Personengruppe validiert, so Colin Pritchard.
Laut dem Professor für gynäkologischen Krebs am University College London Usha Menon, würde ein solcher Test wohl zuerst bei Hochrisikopatienten eingesetzt werden.
Hinsichtlich dieses Fortschritts betont Menon außerdem, dass es Krebserkrankungen, wie beispielsweise Bauchspeicheldrüsenkrebs, gibt bei denen eine Früherkennung sehr entscheidend sein kann. Das intensive Erforschen von Bauchspeicheldrüsenkrebsarten stellt, laut Zhang, künftig ein wesentliches Ziel seines Teams dar.