Auf Okinawa häufen sich die Straftaten von Militärs. Vor einer Woche hat sich der US-Botschafter für die bisherigen Fälle entschuldigt.
Die gespannten Beziehungen zwischen den USA und Japan sind durch neue Vergewaltigungsvorwürfe gegen einen US-Soldaten weiter belastet worden. Wie die japanische Nachrichtenagentur Kyodo am Donnerstag berichtete, soll ein US-Soldat eine Frau aus den Philippinen in einem Hotel in der südjapanischen Inselprovinz Okinawa misshandelt haben. Der Fall folgt unmittelbar auf die Festnahme eines anderen US-Militärs, der auf Okinawa eine japanische Schülerin vergewaltigt haben soll.
US-Vertreter drückt Bedauern aus
Unterdessen drückte der
US-Unterhändler für die Atomgespräche mit Nordkorea, Christopher Hill, bei
einem Besuch in Tokio sein "großes Bedauern" über die jüngste Serie von
Zwischenfällen mit US-Soldaten auf Okinawa aus. "Dies ist eine schwere
Zeit", sagte Hill am Donnerstag in Tokio. Sein Aufenthalt dient der
Vorbereitung eines zweitägigen Japan-Besuches von US-Außenministerin
Condoleezza Rice in der kommenden Woche.
Bsuff und Brutalo-Sex beim US-Militär
Das US-Militär
verhängte in Reaktion auf Proteste in der japanischen Bevölkerung eine
strikte Ausgangssperre rund um die Uhr für das gesamte auf Okinawa
stationierte Personal. Dort befindet sich der Großteil des US-Militärs in
Japan. Nach der mutmaßlichen Vergewaltigung einer 14-jährigen am 10. Februar
war wenige Tage später ein weiterer US-Marine wegen Trunkenheit am Steuer
verhaftet worden. Ein anderer US-Soldat wurde zudem wegen unbefugten
Zutritts festgenommen, nachdem er sturzbetrunken auf einem Sofa in einer
Wohnung gefunden worden war.
Große US-Militärpräsenz auf Okinawa
Auf Okinawa
befinden sich flächenmäßig 75 Prozent der US-Militäranlagen in Japan. Allein
im vergangenen Jahr waren 46 Angehörige und zivile Mitarbeiter des
US-Militärs auf Okinawa wegen Straftaten verhaftet worden.