Parlament in Tokio stimmte mit großer Mehrheit für Yoshihiko Noda.
Der bisherige Finanzminister Yoshihiko Noda ist zum neuen Regierungschef Japans gewählt worden. Das Parlament in Tokio stimmte am Dienstag mit großer Mehrheit für den 54-Jährigen als Ministerpräsident. Noda gilt als nüchterner Haushaltssanierer, er strebt eine umfassende Steuerreform an. Der bisherige Amtsinhaber Naoto Kan hatte nach heftiger Kritik an seinem Umgang mit der Tsunami-Katastrophe und dem Atomunfall von Fukushima am Freitag seinen Rücktritt erklärt.
Der Atomenergie steht der neue Regierungschef deutlich positiver gegenüber als sein Vorgänger, der sich nach Fukushima für einen Atomausstieg ausgesprochen hatte. Wenn die in Japan abgeschalteten Atommeiler als sicher eingestuft würden, sollten sie wieder angeschaltet werden, sagte Noda kürzlich. Noda ist bereits der sechste japanische Regierungschef binnen fünf Jahren.