Philippinen

Nur schleppende Hilfe für Unwetter-Opfer

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Die Zahl der Todesopfer stieg derweil auf 321.

Nach den verheerenden Unwettern auf den Philippinen laufen die Hilfsmaßnahmen für zehntausende Opfer auf Hochtouren. Die Regierung wollte mehr Hubschrauber einsetzen, um viele der nach wie von Wassermassen und Schlammlawinen Eingeschlossenen mit Nahrungsmittelpaketen aus der Luft zu versorgen, sagte Verteidigungsminister Gilbert Teodoro am Montag. Die Zahl der Todesopfer stieg unterdessen auf 321.

In den nördlichen Provinzen Pangasinan und La Union standen Dutzende Dörfer noch unter Wasser, und die Zufahrtsstraßen waren entweder überschwemmt oder wegen der Schlammlawinen nicht mehr zu passieren. Der eine Woche lang ununterbrochen niederprasselnde Regen hatte am Sonntag aufgehört. Tropensturm "Parma" zog auf das Südchinesische Meer hinaus.

Suche nach Vermissten
Zahlreiche Freiwillige meldeten sich als Helfer. "Viele Leute kommen jetzt hier an, um nach Verwandten zu suchen", sagte ein Polizist in Little Kibungan, 210 Kilometer nördlich von Manila. Dort hatten Erdrutsche am Freitag Dutzende Häuser verschüttet. "Ob wir noch Vermisste finden, ist ungewiss", sagte er. Wie viele Menschen noch vermisst wurden, wusste er nicht.

Arnold Anablun (14) saß den vierten Tag in Folge neben den Feuerwehrleuten und Polizisten, die in Little Kibungan aufräumten. Sein Vater wurde unter den Schlammmassen vermutet. "Ich weiß nicht, ob sie ihn noch finden", sagte der Bub, der aus dem Dreck ein paar schlammverschmierte Bücher, Schuhe, Spielsachen und Kleidung gerettet hatte. "Aber wenn, dann will ich dabei sei." Seine Mutter und vier Geschwister waren in einer Notunterkunft.

Nichts mehr zu essen
Aus der Ortschaft Baguio machten sich am Sonntagabend tausende Bewohner zu Fuß auf. Autos kamen tagelang nicht durch, weil die drei Zufahrtsstraßen verschüttet waren. Erst Sonntagabend gelang die Räumung einer Straße, aber nur leichte Lastwagen konnten die Stelle passieren. "Es gibt dort nichts mehr zu essen und kein Benzin", sagte ein Mann, der sich mit seiner Familie in einen Kleinwagen gequetscht hatte. "Wir fahren zu Verwandten nach Manila."

Die Behörde für Katastrophenmanagement schätzte den Schaden durch die Tropenstürme "Parma" und "Ketsana" zusammen auf mehr als 15 Milliarden Pesos (mehr als 220 Millionen Euro). "Ketsana" hatte eine Woche zuvor die schlimmsten Überschwemmungen seit 40 Jahren in der Region um Manila ausgelöst. 337 Menschen kamen dort ums Leben.

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