Die Taliban hat einen polnischen Ingenieur getötet, nachdem Polen sich geweigert hatte, Lösegeld zu zahlen.
Die pakistanischen Taliban haben nach eigenen Angaben einen polnischen Ingenieur getötet, der im September vergangenen Jahres im Nordwesten des Landes entführt worden war. Der Mann sei geköpft worden, "weil seine Regierung nicht auf unsere Bedingungen eingehen wollte", sagte ein Sprecher der radikalen Islamisten am Samstag.
Die Leiche des Mannes werde nicht übergeben, fügte der Sprecher hinzu. Ein Sprecher der polnischen Botschaft in Islamabad bestätigte den Tod des Ingenieurs zunächst nicht offiziell. Bisher gebe es keinen Beweis für die Angaben der Taliban.
Kein Lösegeld von Polen
Der für eine in der Region ansässige
polnische Ölfirma tätige Ingenieur war vor mehr als vier Monaten im Bezirk
Attock, etwa hundert Kilometer nordöstlich von Islamabad, aus seinem Auto
entführt worden. Die Taliban verlangten die Freilassung von sechs
Mitkämpfern, die in pakistanischen Gefängnissen einsitzen. Außerdem
forderten sie von der polnischen Regierung ein Lösegeld. Polens Präsident
Donald Tusk hatte dies am Freitagabend deutlich abgelehnt: Die polnische
Regierung zahle niemals Lösegelder, sagte er nach Ablauf eines von den
Entführern gestellten Ultimatums vor Journalisten.