Seeanemonen-Stich

"Papa, ich werde sterben!": Bub (7) erleidet nach Bad im Meer Höllenqualen

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Ein Badeausflug endete für einen Siebenjährigen in Südfrankreich in der Notaufnahme.

Am letzten Urlaubstag noch einmal den Strand und das Meer genießen – so lautete der Plan einer belgischen Familie im Badeort Le Barcarès in Südfrankreich. Doch es kam anders: Plötzlich gab es laute Schreie, der siebenjährige Sohn rannte aus dem Wasser und rief zu seinem Vater: "Papa, ich glaube ich sterbe!" Der Bub muss unglaubliche Schmerzen gehabt haben, denn sein Vater berichtete dem Nachrichtenportal "7sur7": "Ich habe noch nie ein Kind so laut schreien gehört."

Flecken auf der Haut

Was genau passiert war, war zu diesem Zeitpunkt noch unklar. Nach kurzer Zeit bildeten sich auf der Haut des Kleinen jedoch Flecken. Die Familie eilte zur Krankenstation am Strand, doch dort war nur ein 16-jähriger Schüler, der mit der Situation überfordert war. Doch auch in der nahegelegenen Apotheke war man ratlos.

Toxikologe erkennt Ursache sofort

Die Vermutung des Vaters: Eine Qualle. Er ging mit seinem vor Schmerzen schreienden Sohn zurück ins Meer. Doch das half nicht – stattdessen verfärbten sich die Flecken auf der Haut lila. Also blieb nur mehr der Weg ins Krankenhaus in Perpignan. Dort wurde ein Toxikologe kontaktiert, der sofort die richtige Diagnose stellte: Es war eine Seeanemone. Der Experte hatte Tentakelspuren erkannt.

Seeanemone
© Getty
× Seeanemone

Der Toxikologe Jan Tytgat von der katholischen Universität Leuven (Belgien) erklärte „7sur7“: "Seeanemonen sind alles andere als harmlos." Es gebe kein spezifisches Gegenmittel gegen ihren Giftstoff Protoanemonin, gängige Schmerzmittel wie Paracetamol seien nutzlos.

Bub hatte Glück im Unglück

So musste sich der vergiftete Bub noch eine Woche nach dem Vorfall im Krankenhaus übergeben. Dramatisch: "Wäre er ein paar Jahre jünger gewesen, hätte er vielleicht nicht überlebt", erklärte sein Vater.

Seeanemone
© Getty
× Seeanemone

Detail am Rande: Der Clownfisch ist als sogenannter Anemonenfisch auf den Schutz der giftigen Seeanemonen angewiesen. Die Fische verstecken sich in den Tentakeln, um sich vor Räubern zu schützen. Ihnen selbst kann das Gift nichts anhaben, sie bedecken sich mit einem schützenden Schleim.

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