Ankunft in Bozen

Papst verbringt Ferien in Südtirol

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Südtirol steht Kopf: Papst Benedikt XVI. ist in Bozen eingetroffen. In der Nähe von Brixen genießt er heuer die Sommerfrische - mit seinem Bruder.

Nach Bozen kam Papst Benedikt mit einem Jet der italienischen Luftwaffe. Nachdem es sich um keinen offiziellen Besuch handelte, gab es auch kein eigenes "Papa-Mobil". Mit einer schlichten Limousine ging es im Autokonvoi in Richtung Norden zum Urlaubsort Brixen.

Für den Papst ist es nicht der erste Aufenthalt in Südtirol. Er kennt das Land seit Ende der 60-iger Jahre und machte hier bereits mehrmals Urlaub. Seine Großmutter mütterlicherseits wurde in Südtirol geboren.

Auch sein Bruder kommt nach Brixen
Erstes Ziel in Brixen war das mehr als 400 Jahre alte Priesterseminar, ein ehemaliges Pilgerhospiz, in das er bei früheren Aufenthalten bereits abgestiegen ist. Mit dabei war seine "päpstliche Familie". Dieser siebenköpfige Stab ist zuständig für das Wohl des hohen Gastes und wird sich im Seminar um ihn rund um die Uhr kümmern. Am Dienstag wurde sein Bruder Georg aus Regensburg in Brixen erwartet. Er wird mit seinem berühmten Verwandten ein paar Urlaubstage verbringen.

Reserviert ist für den hohen Gast die sogenannte "Bischofswohnung", die der Papst von früheren Aufenthalten bereits kennt. Sie sei für diesen Aufenthalt nicht extra adaptiert worden. "Er wird ganz einfach wohnen", hatte es von Vertretern der Diözese geheißen. Auch die umfangreiche Bibliothek steht dem Heiligen Vater für Studien zur Verfügung.

Das Kirchenoberhaupt will aber nicht den gesamten Aufenthalt hinter den Mauern verbringen. Es seien viele Ausflüge geplant, damit er das Land noch besser kennenlerne.

Messer mit Bischof Egger
Am 3. und 10. August wird es am Domplatz in Brixen ein Pontifikalamt mit Bischof Wilhelm Egger geben. Das Angelus-Gebet wird der Papst dann gegen 12.00 Uhr sprechen. Jeweils 9.000 Gläubige haben mit bereits restlos vergebenen Platzkarten die Möglichkeit, direkt daran teilzunehmen.

Vorerst einziger offizieller "kirchlicher" Termin ist neben den Angelus-Gebeten nur am 6. August vorgesehen. Dann wird der Papst mit den Priestern und Diakonen der Diözese zu einem - nicht öffentlichen - Meinungsaustausch zusammentreffen. Die Diözese Bozen-Brixen besteht aus 28 Dekanaten und 281 Pfarreien.

Auch die Brixner haben für den prominenten Gast Wichtiges vor. Am 9. August wird dem Heiligen Vater die Ehrenbürgerschaft verliehen. Am 11. August ist dann die Abreise in Richtung Süden vorgesehen.

Papst will sich zurückziehen
"Ich werde mich nicht viel auf den Straßen zeigen, im Herzen bin ich aber bei Euch", sagte Papst Benedikt bei seiner Ankunft in Brixen zu den Schaulustigen, die ihn mit "Benedetto-Rufen" hochleben ließen: "von ganzem Herzen ein Vergelt's Gott für den überwältigenden Empfang".

Die Bischofsstadt Brixen präsentierte sich am Montag ganz in "Gelb-Weiß". Viele Häuser waren mit den Vatikan-Farben geschmückt. Kinder hatten gelb-weiße Luftballons und Blumen mitgebracht. Mehrere hundert Schaulustige ließen sich die Papst-Ankunft nicht entgehen.

Zur Begrüßung des hohen Feriengastes läuteten in Brixen alle Kirchenglocken. Die letzten Meter zum Priesterseminar legte Benedikt zu Fuß zurück, bewacht von dutzenden Sicherheitsbeamten.

Kinder singen Willkommenslied
Kinder sangen dem Papst am Platz vor dem Seminar ein Willkommenslied, von einer Musikkapelle wurde das Bozner Bergsteigerlied intoniert. Die Brixner Schützen feuerten einen Ehrensalut ab. Unter den Schützendelegationen waren auch Bayerische Gebirgsschützen, die ihrem Landsmann die Ehre erwiesen.

Welche Ausflüge der Heilige Vater in den nächsten Wochen unternehmen wird, war vorerst ein noch streng gehütetes Geheimnis. Bei seiner Ankunft erinnerte er an frühere Aufenthalte: "ich habe viele positive Erinnerungen an Brixen", sagte er zu den Wartenden.

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