Vor vier Tagen kaperten Piraten die Luxusyacht "Le Ponant" vor Somalia. Frankreich will verhandeln, um die 30 Geiseln frei zu bekommen.
Vier Tage nach der Kaperung eines französischen Luxusseglers vor der somalischen Küste setzt Frankreich weiter auf Verhandlungen mit den Piraten. Präsident Nicolas Sarkozy wollte am Nachmittag den Angehörigen der gefangenen Seeleute sein Vorgehen erklären. Paris hat ein Kommando der Eingreiftruppe GIGN nach Dschibuti verlegt. Das Gendarmerie-Kommando ist damit aber immer noch 1.200 Kilometer von der gekaperten Jacht "Le Ponant" entfernt, die vor der Piratenhochburg Eyl im nordsomalischen Puntland ankert.
Kriegsschiff beobachtet die Lage
Der Kreuztour-Segler wird von
einem französischen Kriegsschiff beobachtet. "Wir treffen alle Vorsorgen",
erklärte Außenminister Bernard Kouchner. Paris setze aber auf Gespräche. Die
Pariser "Liberation" übersetzte das am Dienstag mit "Zahlung von Lösegeld".
Eine "Eroberung" der "Ponant" sei schwierig. Hubschrauber zum Absetzen von
Kommandos würden von den Segelmasten behindert und seien von den schwer
bewaffneten Piraten leicht abzuschießen. Das französische Kriegsschiff könne
zudem keinen Hubschrauber aufnehmen.
30 Geiseln genommen
Die zehn somalischen Seeräuber haben gut 30
Besatzungsmitglieder in ihrer Hand, darunter 22 Franzosen sowie Ukrainer.
Einige Angehörige der Seeleute bezweifelten den Sinn des Treffens mit
Sarkozy. Die Frau von Kapitän Patrick Marchesseau wollte am Dienstag nicht
in den Elyseepalast kommen.
Christian Loudes vom französischen Kapitänsverband AFC erklärte: "Diese Piratenakte gibt es schon seit den 90er Jahren. Die beste Lösung ist erfahrungsgemäß, das Spiel zu beruhigen und zu verhandeln, um das Leben der Menschen nicht in Gefahr zu bringen. Die Besatzung war so klug, keinen Widerstand zu leisten."