Weil die Ermittlungen im Fall Maddie sich hauptsächlich auf Zeugenaussagen stützen, dauern sie so lange.
Im Fall der verschwundenen Madeleine stützt sich die portugiesische Polizei bei ihren Ermittlungen in erster Linie auf Zeugenvernehmungen. Das Fehlen von greifbaren Beweismitteln habe die Nachforschungen verzögert, erklärte Polizeisprecher Olegario Sousa am Dienstag. Es handle sich um einen komplexen, schwierigen Fall. Die Ereignisse müssten weitgehend anhand von Zeugenaussagen rekonstruiert werden.
"Niemand sieht jemals dasselbe. Wenn 15 Menschen Zeuge eines Banküberfalls werden, bekommt man 15 verschiedene Versionen vom Geschehen", sagte Sousa.
Bisher erst ein Verdächtiger
Die portugiesische Polizei hat
zweimal das nahe gelegene Haus und den Garten eines 33-jährigen Briten
durchsucht, dem bisher einzigen Verdächtigen. "Selbst wenn wir jemanden
verdächtigen, brauchen wir harte Beweise, um unseren Verdacht zu belegen und
eine Verurteilung zu erreichen", sagte Sousa. "Die Zeit ist unser größter
Feind", sagte er.
Das damals dreijährige Mädchen war am 2. Mai aus einer Ferienanlage an der Algarve verschwunden. Die Eltern hatten ihre drei Kinder - Madeleine und ihre beiden zwei Jahre alten Geschwister - schlafend im Appartement zurückgelassen, während sie rund 50 Meter entfernt in der Ferienanlage zu Abend aßen. Polizeisprecher Sousa erklärte, er könne Details der Ermittlungen preisgeben. Die Beamten seien aber zuversichtlich, denn Fall noch lösen zu können.