Nach den neuerlichen Protesten wegen des Todes eines Afroamerikaners bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis ist in der Nähe eines brennenden Wagens ein Toter entdeckt worden.
Washington/Minneapolis- Nach den neuerlichen Protesten wegen des Todes eines Afroamerikaners bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis ist in der Nähe eines brennenden Wagens ein Toter entdeckt worden. Die Leiche weise deutliche Anzeichen von Verletzungen auf, sagte Polizeisprecher John Elder.
Sie sei am Sonntagmorgen gegen 04.00 Uhr (Ortszeit) entdeckt worden, nachdem die Feuerwehr wegen des brennenden Fahrzeugs verständigt worden sei. Die Mordkommission habe die Ermittlungen übernommen.
Zur Identität des Toten machte die Polizei keine Angaben. Ob der Todesfall mit den Protesten in der US-Metropole im Bundesstaat Minnesota zusammenhängt, war ebenfalls zunächst unklar.
Die teils von Gewalt überschatteten Proteste in Minneapolis und zahlreichen anderen US-Städten wurden durch den Tod von George Floyd ausgelöst. Der unbewaffnete Afroamerikaner war am vergangenen Montag bei einem Polizeieinsatz in Minneapolis gestorben, nachdem ein weißer Polizist ihm minutenlang sein Knie in den Nacken gedrückt hatte, obwohl Floyd über Atemnot klagte.
Ein Video des Vorfalls löste US-weit Entsetzen aus. Der Polizist wurde inzwischen festgenommen, ihm wird Totschlag und fahrlässige Tötung vorgeworfen. Gegen drei weitere an dem Einsatz beteiligte Polizisten wird ermittelt.
Der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Donald Trump, Robert O'Brien, äußerte sich empört, dass die Beamten nichts unternommen hätten. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie nicht angeklagt werden", sagte er dem Sender ABC. Zugleich wies er den Vorwurf zurück, es gebe in der Polizei systematischen Rassismus. Es gebe ein paar "schwarze Schafe", die rassistisch oder bösartig seien. "Diese Leute müssen wir loswerden", mahnte er - wie den "schmutzigen Polizisten, der George Floyd getötet hat". Der allergrößte Teil der Polizei mache aber hervorragende Arbeit.
Nach Ausschreitungen mit brennenden Polizeiautos und Barrikaden verhängten zahlreiche Städte in der Nacht auf Sonntag Ausgangssperren. Der Gouverneur von Minnesota, Tim Walz, verkündete die Mobilisierung der gesamten 13.000 Mitglieder starken Nationalgarde seines Bundesstaates. Nach seinen Angaben werden die Proteste in Minneapolis von rivalisierenden Drogengangs, weißen Rassisten und Anarchisten angeheizt. US-Justizminister Bill Barr sagte in einer Fernsehansprache, dass die Gewalt vielerorts "von anarchistischen und linksextremistischen Gruppen geplant, organisiert und angetrieben" werde.