New York

"Schnäppchen!" Trumps Elternhaus steht zum Verkauf

Das unscheinbare Backsteinhaus in Jamaica Estates, einem wohlhabenden Viertel im New Yorker Stadtteil Queens, hat eine bemerkenswerte Geschichte – und einen berühmten ehemaligen Bewohner: Donald Trump. 

Der spätere US-Präsident lebte dort, bis er vier Jahre alt war, ehe seine Familie in ein größeres Haus in der Nähe zog. Errichtet wurde das Gebäude 1940 von Fred Trump, dem Vater des US-Präsidenten und erfolgreichen Immobilienentwickler.

Nun steht das historische Anwesen erneut zum Verkauf – für 2,3 Millionen Dollar. Zuvor wurde es über acht Monate hinweg aufwendig renoviert, nachdem es jahrelang leer stand und zunehmend verfiel.

Vom Wahlkampf zum Airbnb – und zum Sanierungsfall

Das Haus war in den vergangenen Jahren mehrfach im Besitz wechselnder Eigentümer. 2016 kaufte Investor Michael Davis die Immobilie – kurz vor der US-Präsidentschaftswahl. Seine Wette ging auf: Nach Trumps Wahlsieg stieg der Wert des Hauses deutlich, Davis verkaufte es 2017 bereits für 2,14 Millionen Dollar, nachdem er es für 1,39 Millionen Dollar erworben hatte.

Anschließend wurde das Gebäude zeitweise über Airbnb vermietet – inklusive passender Trump-Dekoration. Besucher fanden etwa eine Ausgabe von „The Art of the Deal“ auf dem Nachttisch und eine Plakette im Schlafzimmer, die behauptete, dort sei der künftige Präsident gezeugt worden.

Während einer UN-Generalversammlung mietete die Hilfsorganisation Oxfam das Haus, um auf die weltweite Flüchtlingskrise aufmerksam zu machen – eine Aktion, die das kurzlebige Airbnb-Projekt abrupt beendete.

Katzen, Schimmel und kein Strom

In den folgenden Jahren verfiel das Gebäude zunehmend. Laut US-Medien war es zeitweise unbewohnbar: Der Strom fiel aus, Wasserleitungen waren defekt, Schimmel breitete sich aus – und bis zu 30 Streunerkatzen lebten auf dem Grundstück.

Im Februar 2025 erwarb schließlich der Immobilienentwickler Tommy Lin das Haus für 835.000 Dollar. Lin investierte nach eigenen Angaben rund eine halbe Million Dollar in die Sanierung. „Es gab kein Wasser, keinen Strom – das Haus war in einem katastrophalen Zustand“, sagte Lin dem Wall Street Journal.

Zwischen Geschichte und Moderne

Heute präsentiert sich das Gebäude mit 232 Quadratmetern Wohnfläche und einem zusätzlich ausgebauten Keller von knapp 100 Quadratmetern in neuem Glanz. Lin ließ dabei einige originale Elemente – etwa die Fassade und einen alten Holzofen – bewusst erhalten. Gleichzeitig erhielt das Haus moderne Ausstattung: neue Böden, ein helles Interieur und sogar eine smarte Toilette.

Politische Motive für den Kauf bestreitet Lin: „Ich habe das Haus nicht gekauft, weil Trump dort lebte, sondern weil Jamaica Estates eine begehrte Wohngegend ist.“

Historisches Erbe mit hohem Preis

Mit einem Verkaufspreis von 2,3 Millionen Dollar liegt das Haus deutlich über dem Durchschnitt für vergleichbare Immobilien in Queens. Dennoch rechnen Makler mit regem Interesse – nicht zuletzt wegen seines prominenten Vorbesitzers.

Ob Donald Trump selbst ein Auge auf sein erstes Zuhause wirft, bleibt offen. Sicher ist nur: Das Kindheitshaus des umstrittenen Politikers hat in den vergangenen Jahren ebenso viele Wandlungen erlebt wie sein berühmtester Bewohner.

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