Eritreer vs. Polizei

Schwere Krawalle in Den Haag – Notstand verhängt

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In Den Haag kam es am Samstagabend bei einem Treffen von Eritreern zu schweren Ausschreitungen.

Zwischen zwei Gruppen von Eritreern sind am Samstagabend gewaltige Auseinandersetzungen ausgebrochen, bei denen auch Steine flogen. Fahrzeuge und ein Veranstaltungsgebäude wurden schwer beschädigt. Die Polizei setzte Tränengas ein, um die Situation zu beruhigen, und der Bürgermeister rief am Ort der Krawalle den Notstand aus, was der Polizei weitreichende Befugnisse verleiht.

Die genauen Hintergründe der Gewaltausbrüche sind noch unklar, ebenso wie die Zahl der Verletzten und Festnahmen. Solche Gewaltakte sind jedenfalls nicht neu. In verschiedenen Ländern gab es bereits ähnliche Vorfälle, bei denen sich Unterstützer und Gegner der eritreischen Regierung gegenüberstanden.

Immer wieder Gewalt zwischen Eritreern

Zuletzt führten solche Zusammenstöße in mehreren Ländern zu zahlreichen Verletzten. So gab es vergangenen Sommer in Gießen (Deutschland) bei Ausschreitungen rund um ein Eritrea-Festival 26 verletzte Polizisten, wenige Wochen später wurden in Stockholm (Schweden) 50 Verletzte bei einem ähnlichen Fest gezählt. In Tel Aviv (Israel) wurden im September dutzende Menschen verletzt, als ein Protest von Gegnern der eritreischen Regierung gegen eine Veranstaltung in der Botschaft des Landes in Gewalt umschlug.

Klar ist: Diese wiederkehrenden Gewaltakte spiegeln die tiefe Spaltung innerhalb der eritreischen Gemeinschaft wider, die durch die politische Situation in ihrem Heimatland geprägt ist.

Eritrea, ein Land am Horn von Afrika, ist für seine strenge Ein-Parteien-Herrschaft und die weitgehende Isolation bekannt. Seit seiner Unabhängigkeit von Äthiopien wird das Land von Präsident Isayas Afewerki regiert, unterdrückt Meinungs- und Pressefreiheit und zwingt seine Bürger zu Wehrdienst und Zwangsarbeit. Viele Menschen fliehen vor diesen Bedingungen ins Ausland.

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